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BITMi-Mitgliedernews: Zahlungsverkehrs-Spezialist EFiS AG stellt sich nach erfolgreicher T2-Einführung für die Zukunft neu auf

Gründer und CEO Armin Gerhardt verlässt Vorstand, Dr. Carsten Lehr übernimmt Vorstandsvorsitz


Die EFiS AG, einer der führenden, unabhängigen Anbieter von PaymentsasaService in Deutschland und Service Bureau für alle SWIFTProdukte und Dienstleistungen, stellt sich für die Zukunft neu auf. Unternehmensgründer und CEO Armin Gerhardt hat mit Wirkung zum 23. Februar 2023 den Vorstand verlassen. Neuer Vorstandsvorsitzender ist Dr. Carsten Lehr, der bereits seit 2019 stellvertretender CEO ist.

Armin Gerhardt: „Ich freue mich, das operative Ruder der EFiS nun in die Hände von Herrn Dr. Lehr geben zu können. Die EFiS ist sehr gut aufgestellt und auf die anstehenden Herausforderungen und Umbrüche im Paymentmarkt bestens eingestellt. Die erfolgreiche Begleitung der T2Einführung war ein weiterer Meilenstein für das Unternehmen, aber auch für mich persönlich. Es war für mich eine Ehrensache, unsere Kunden auch in die T2Welt noch persönlich zu begleiten. Als Unternehmer mit Herzblut und in meiner Rolle als Geschäftsführer der ABKSysteme GmbH sowie der Holding stehe ich der EFiS mit Rat und meinem Netzwerk selbstverständlich auch weiterhin eng zur Seite.“

Dr. Carsten Lehr: „Ich freue mich, die Geschicke der EFiS als neuer Vorstandsvorsitzender verantworten zu dürfen. Zusammen mit unseren Kunden werden wir den von Armin Gerhardt eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterführen und die vor uns liegenden Herausforderungen meistern. Hierzu haben wir mit dem in der letzten Woche gebilligten Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 und einer fast Verdreifachung des Jahresüberschusses auch bilanziell die solide Basis gelegt.“

Lothar Pietschmann, Vorsitzender des Aufsichtsrates: „Dank der Lebensleistung von Armin Gerhardt hat die EFiS einen führenden Platz im Zahlungsverkehr in Deutschland und in der Eurozone eingenommen. Diesen Platz gilt es, auch unter veränderten Marktbedingungen, zu halten und sogar auszubauen. Mit der Neuaufstellung im Vorstand ist die EFiS hierfür gut gerüstet.“

Gerhardt wird mit seiner Kreativität weiterhin als Geschäftsführer der Schwestergesellschaft und SoftwareSchmiede ABKSysteme GmbH sowie der Holding Paymentgroup GmbH tätig bleiben. Er bleibt Hauptaktionär des letzten rein in deutschem Eigentum befindlichen ITUnternehmen im Zahlungsverkehrsservicebereich.

Seit 1990 bietet EFiS als Dienstleistungsunternehmen die von ABK als lnhouseLösung angebotene Leistung als Software as a Service an. Kunden aus Finanzbranche, Industrie und Handel können auf die im eigenen GreenIT Rechenzentrum gehosteten Services zurückgreifen und die vielfältigen Vorteile des Outsourcings nutzen. Ebenso werden über das EFiS SWIFT Service Bureau alle SWIFT Produkte und Dienstleistungen angeboten.

Heute operieren EFiS und ABK zusammen in der PaymentgroupHolding. Gemeinsam werden mit mobilen Apps und neuen Technologien Themenbereiche wie Instant Payments oder auch Blockchain erfolgreich erschlossen und weiterentwickelt.

EFiS und ABK sind die einzigen ITUnternehmen in Deutschland, die ihre Kunden vom Start der elektronischen Öffnung im Jahr 1990 kontinuierlich über alle Erweiterungen und ReleaseWechsel bis zur jüngst erfolgten erfolgreichen Einführung von T2 begleitet haben. Durch die unmittelbare räumliche Nähe zum Finanzplatz Frankfurt am Main hat EFiS direkte Kontakte zu den marktgestaltenden Instituten und Organisationen, mit denen der Zahlungsverkehr gemeinsam vorangetrieben wird.

Isabel Weyerts Keine Kommentare

BITMi zum Recht auf Reparatur

Die EU-Kommission hat gestern einen Gesetzesentwurf für ein „Recht auf Reparatur“ vorgelegt. Dies kommentiert Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) wie folgt:

„Wir sehen in einem Recht auf Reparatur eine wichtige Stellschraube für mehr Nachhaltigkeit. Nach unterschiedlichen Studien werden beispielsweise die Mehrheit der Smartphones in Deutschland nur bis zu 3 Jahre genutzt und müssen viel zu oft viel zu früh weggeworfen werden, obwohl sie grundsätzlich noch funktionsfähig wären. Jedes weitere Nutzungsjahr aller Smartphones EU-weit würde durch Verminderung der Neuproduktion den CO2-Austoß einer Million Fahrzeuge ausgleichen. Das Prinzip „Ersetzen statt Reparieren“ schadet unserer Umwelt also immens und muss dringend umgekehrt werden. Wir halten es zudem für notwendig, das sogenannte modulare Design gesetzlich zu forcieren und so Kernkomponenten leichter austauschbar zu machen. Des Weiteren wollen wir, dass Hersteller Ersatzteile länger für Reparaturzwecke vorhalten müssen. Mit derartigen gesetzlich verankerten Anreizen sollte ein Wettbewerb um das langlebigste IT-Produkt entstehen.“

Lesen Sie hier die Pressemitteilung des europäischen BITMi-Dachverbands DIGITAL SME Alliance zum Gesetzesentwurf.

Joshua Luft Keine Kommentare

BITMi-Mitgliedernews von match.IT: Wie sich IT-Unternehmen auch in turbulenten Zeiten erfolgreich verkaufen lassen

Covid19 und Post-Pandemic-Restart, der Krieg in der Ukraine, Energie- und Klimakrise, dazu Lieferkettenprobleme, Zinsanstieg, Inflation – Krisen sind das „New Normal“ und Unternehmer müssen sich fast täglich neuen Herausforderungen stellen. Dennoch: die drohende Rezession im Winter 2022/2023 fiel dabei weit geringer aus als ursprünglich befürchtet. Besonders der IT-Sektor erweist sich dank des Megatrends der Digitalisierung als nahezu krisensicher. Trotzdem zeigt sich das M&A- Geschehen auch hier sensibel. Finanzinvestoren sondieren ihre Targets deutlich genauer als noch zu den Boom-Zeiten in den letzten drei Jahren. Doch was genau bedeutet das für Verkäufer? Wurde die Chance verpasst, in den M&A-Markt einzusteigen? Kommen jetzt die Schnäppchenjäger? Müssen Unternehmer nun wieder lange auf den nächsten Aufschwung warten? Wie sich auch in vermeintlich schwierigen Zeiten Verkäufe vorbereiten lassen und worauf die Erfolgsfaktoren beruhen, erklärt Ralf Heib, Geschäftsführer der matchIT.

Der globale M&A-Markt reagiert empfindlich auf Krisen und Konjunkturschwankungen. Das haben die letzten Jahre deutlich gezeigt. Steigende Zinsen und höhere Risikoprämien wirken bremsend auf die Finanzierung von Transaktionen. Multiples stehen dann unter Druck, Investoren agieren vorsichtiger. Den Zahlen von GlobalData Thematics Intelligence zufolge gingen zu Beginn der Corona-Krise sowohl die Anzahl als auch der Gesamtwert der Transaktionen stark zurück (Corona-Delle Feb/2020). Nach einer kurzen Schockstarre stiegen die Transaktionen dann aber wieder sprunghaft über mehrere Quartale an (bis Q4/21); bis der nächste Einbruch kam – hervorgerufen durch den Krieg in der Ukraine (Feb/2022). Davon konnte sich der Markt allerdings schnell erholen: schon im 2. Quartal stiegen die Transaktionen wieder deutlich an, nur um dann im Herbst erneut stark zurückzugehen.
Sicher ist also derzeit nur, dass nichts sicher ist. Krisen seien das New Normal, meint auch Ralf Heib, doch könnten durchaus Lehren aus der jüngsten Vergangenheit gezogen werden. „Große Deals wurden während der Corona-Hochphase sehr häufig und auch schnell gestoppt“, erklärt der erfahrene M&A-Berater. „Transaktionen im KMU-Bereich, also im sogenannten Small- und MidCap-Markt, verhalten sich hingegen deutlich resilienter gegenüber der Krise.“

Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass dem eine lange Phase des Wachstums und der Stabilität voraus ging. Zuletzt hatte es eine ungewöhnlich hohe Nachfrage nach IT- Unternehmen gegeben. Der Verkäufermarkt dominierte das M&A-Geschehen. Aktuell findet das Käufer/Verkäufer-Verhältnis zu einer stärkeren Balance zurück. Die Analyse von Ralf Heib: „Wir kommen aus einem etwas überhitzten Verkäufermarkt, jetzt beginnen sich die Marktbedingungen etwas zu verschieben: Käufer sondieren ihre Targets wieder genauer und bemessen sie an den eigenen Geschäftsmodellen – das beeinflusst dann stark die Phase der Due-Diligence, die letztlich zum Kauf führen soll.“

Digitalisierung weiterhin starker Nachfragetreiber

Legt man den M&A-Fokus auf die Digitalbranche, so sorgt dort weiterhin der Megatrend der Digitalisierung für durchaus stabile Nachfrageverhältnisse. Immer wieder neue Treiber pushen den Markt, trotz oder gerade wegen der anhaltenden Krisenstimmung. So löste der Ukraine Krieg zuletzt eine starke M&A-Nachfrage für den Bereich Cyber-Security aus. Und auch Resilienz-Themen wie Nachhaltigkeit/ Sustainability oder Green IT sorgen aktuell für sehr viel Dynamik am Digitalmarkt.

Zudem ist auch der Fachkräftemangel gerade in der IT-Branche ein zusätzlicher Treiber für das M&A-Geschäft. „Das M&A-Geschehen im IT-Sektor zeigt sich nach wie vor vital und generiert gerade bei Small- und MidCap-Unternehmen weiterhin einen hohen Deal Flow“, so die Erfahrung des match.IT-Geschäftsführers Ralf Heib. „Potentielle Verkäufer sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass die Käufer vorsichtiger geworden sind und Multiples noch genauer bewerten. Sie müssen sich deshalb gezielt auf den Verkaufsprozess vorbereiten – am besten mit einer genau auf die Käufergruppe abgestimmten Verkaufsstrategie.“ Die Story ist also ausschlaggebend. Sie sollte möglichst gute Argumente zur Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens enthalten. „Aus Sicht des Eigentümers müssen potentielle Käufer sein Unternehmen wahrnehmen können, sie müssen die Vision dahinter verstehen. Im Kern geht es darum, welcher unmittelbare Nutzen aus dem Kauf generiert werden kann.“

Flexibilität zahlt sich gerade in Krisenzeiten aus

Die danach anstehenden Phasen der direkten Verkaufssituation sind dann etwas heikler. Verkäufer sollten sich kompromissbereit zeigen, wenn ein Käufer bspw. ein Risiko-Sharing verlangt. Flexibilität wird dabei wichtig, wenn es um Preisstrukturen geht, um die Abbildung variabler Preise, sogenannter Earn-out-Komponenten, mit denen die Position des Verkäufers und Käufers bei Bedarf ausbalanciert werden kann. „Werden diese Punkte berücksichtigt, haben IT-Unternehmen auch in Krisenzeiten gute Chancen auf dem M&A- Markt“, führt Ralf Heib aus. „Stimmt die Story und Positionierung des Unternehmens und zeigt sich der Verkäufer an den entscheidenden Stellen flexibel, dann sind die Verkaufschancen womöglich sogar noch höher als in den letzten drei Jahren, da die Käufer aktuell den Markt gezielt nach „Perlen“ absuchen.“

Die Liste potentieller Käufer

Wer eine gute Story verkaufen will, muss jedoch genau wissen, an wen sich diese richtet. Nach Ralf Heib positionieren sich derzeit mindestens fünf verschiedene Investorentypen am M&A-Markt. Da wäre zunächst das eigene Management ins Auge zu fassen. Hier fehlt es aber häufig an geeigneten internen Kandidaten, zumal ein sogenanntes Management Buy Out (MBO) meist nur bei kleineren Unternehmen zustande kommt, da dort das Finanzierungsvolumen nicht allzu hoch ist. Beim Management Buy In hingegen kommen auch größere Käufe zustande, da externe Kandidaten in der Regel über mehr Investitionskapital (auch durch Dritte) verfügen. Diese zum richtigen Zeitpunkt zu finden, ist aber häufig das Problem.

Mit 75-80% sind die strategischen Investoren (aus der eigenen Branche) die dominanteste Käufergruppe für mittelständische IT-Unternehmen. Dies können sowohl nationale als auch internationale Investoren sein, wobei letztere dafür bekannt sind, auch einen strategischen Uplift beim Preis zu bezahlen, wenn sie dadurch den Zugang in einen regionalen Markt erhalten. Bei beiden steht die Integrationsstrategie im Vordergrund, also die Antwort auf die Frage, wie das Unternehmen nach dem Kauf in die bestehende Gruppe des Käufers integriert werden soll. Hierbei ist auch immer die Rolle des Eigentümers zu klären. In den meisten Fällen verlässt dieser das Unternehmen nach einer abgestimmten Übergangsphase.

IT-Unternehmen werden aber auch zunehmend attraktiver für Investoren außerhalb der eigenen Branche. So wirkt auch bei den IT-Anwendungsunternehmen die Digitalisierung als starker Nachfragetreiber in Richtung M&A. „In dem Fall ist es sogar möglich, dass die eigenen Kunden als Käufer in Frage kommen“, so die Erfahrung von Ralf Heib. „Zumindest in der frühen Phase lohnt es sich, diese Optionen über die eigene Kernbranche hinweg näher in Betracht zu ziehen.“

Auch Private Equity-Gesellschaften, also Investoren, die Kapital aus Beteiligungsfonds investieren, drängen seit der Corona-Krise massiv in den IT-Markt. Mittlerweile haben sich schon etliche Spezialisten für die Digitalbranche herausgebildet, die es sowohl auf Software- als auch auf IT-Servicehäuser abgesehen haben. „Häufig herrschen beim Erstkontakt mit Private Equities durchaus Berührungsängste auf Seiten der Verkäufer, allein schon wegen des unterschiedlichen Wordings und der ganzen Anglizismen“, weiß der M&A-Berater. „Wer aber richtig sucht, findet aktuell sehr qualifizierte, branchenorientierte Beteiligungsgeber. Wir von match.IT raten unseren Mandanten deshalb immer zu einem Sondierungsgespräch. Bei der Gelegenheit erfährt man dann auch, wie das eigene Unternehmen aus Sicht der Finanzinvestoren wahrgenommen und bewertet wird.

Private Equity-Gesellschaften unterscheiden in der Regel zwei Arten des Invests: Beim Plattform-Investment kauft ein Unternehmen ein anderes, um daraus ein bestimmtes Thema zu entwickeln. Hier ist meistens eine gewisse Größe ausschlaggebend (EBIT und Umsatzvolumen). Bei der Add-on-Investition hingegen wurde die Plattform bereits aufgebaut. Die Investorengruppe beginnt dann um die Plattform herum mehrere Zukäufe zu tätigen. Hierfür ist dann gerade der IT-Mittelstand eine sehr attraktive Option.

Es darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben werden, dass Private-Equity-Investoren in der Regel eine Exit-Orientierung verfolgen. Gekaufte Unternehmen werden zumeist nach drei bis fünf Jahren an strategische Investoren oder weitere Private Equities wiederverkauft. Das Management bleibt häufig beim Einstieg einer Private Equity-Gesellschaft an Bord und die Investoren geben dabei die Möglichkeit einer Rückbeteiligung an der kaufenden Gesellschaft, von der man im Falle eines Wieder-Verkaufs dann sehr stark profitieren kann.

Wie sich die Private Equities in den kommenden Jahren am IT-Markt bewegen werden, bleibt abzuwarten. Im Moment zeigen sich manche etwas vorsichtiger. Es gibt aber nach wie vor viele große PE-Gesellschaften, die noch immer massiv zukaufen. „Insbesondere die Buy-and-Build-Strategien lösen einen regelrechten Nachfragesog aus, da sie immer weitere Add-on-Investitionen benötigen, um zu wachsen“, so die Bilanz von Ralf Heib. „Private-Equity-Gruppen werden deshalb auch weiterhin am IT-Markt eine gewichtige Rolle spielen und somit auch für Verkäufer eine interessante Option sein.“

Die letzte attraktive Option für den IT-Mittelstand sind sogenannte Family Offices, die in der Regel private Großvermögen verwalten. Sie sind auf der einen Seite Finanzinvestoren, grenzen sich aber von den Private Equities dadurch ab, dass sie eine längerfristige Haltedauer haben, das heißt, sie verfolgen keine Exit-Orientierung. Der Druck, den Unternehmenswert binnen kürzester Zeit zu steigern, herrscht dort also nur bedingt. Dafür muss von Anfang an eine deutliche Profitabilität und Stabilität eines Unternehmens gegeben sein, damit ein Familiy Office überhaupt investiert.

Dreistufiges Vorgehensmodell für M&A-Projekte im IT-Sektor

Laut den Experten von match.IT lässt sich der Unternehmensverkauf in drei Phasen unterteilen: Die Strategie- und Suchphase, die Verhandlungsphase und die Integrationsphase. Die erste Phase umfasst die Verkaufsstrategie. Hier wird die Story für den Marktangang entworfen und der Business-Plan abgestimmt. Dazu gehören auch entsprechende Dokumente, wie etwa der Teaser, der eine anonyme Kurzbeschreibung des Unternehmens enthält, dann das Exposé oder Informationsmemorandum, das einen umfassenderen Einblick in das Unternehmen gewährt; zuletzt die Long List mit den Investoren, die im Hinblick auf ein mögliches Kaufinteresse kontaktiert werden sollen. Daraus entsteht dann im Zuge der Erstgespräche mit den verschiedenen Investorenkandidaten die Short List mit denjenigen Firmen, mit denen konkrete Verhandlungen geführt werden sollen.

Die Verhandlungsphase beinhaltet zunächst das Durchführen von Management-Präsentationen gegenüber den Investoren, welche intensiv vor- und nachbereitet werden müssen. Zu einem definierten Meilenstein werden diese Investorenkandidaten dann aufgefordert, erste indikativen Angebote abzugeben, aus den die Unternehmensbewertung, die geplante Preis- und Transaktionsstruktur sowie die angestrebte Integrationsstrategie hervorgehen. Anschließend wählt der Verkäufer das Angebot aus, das seiner Meinung nach am besten ist, und beginnt in der Regel auf der Grundlage eines Vorvertrags (Letter of Intent) einen exklusiven Verhandlungsprozess mit dem ausgewählten Unternehmen. An dessen Anfang steht mit der Due Diligence eine intensive Prüfung der Unternehmenssituation aus den unterschiedlichen Perspektiven (Commercial, Financial, Legal, Tax, Governance etc.). Dem folgt die Verhandlung des Kaufvertrages mit der finalen Unterschrift und dem Übergang der Eigentumsverhältnisse (Signing and Closing).

Bereits mit der Verhandlungsphase beginnt der fließende Übergang zur Integrationsphase. In dieser dritten Phase geht es dann um die Integration des verkauften Unternehmens in die bestehende Unternehmenslandschaft des Käufers. Hierzu wird ein Masterplan erarbeitet, der die Kommunikation sowohl zu den MitarbeiterInnen als auch den Geschäftspartnern miteinschließt und einen besonderen Fokus auf das Change- und Culture-Management legt. Inwieweit der Integrationsplan fortschreitet, muss dann regelmäßig kontrolliert werden (Tracking & Controlling).

Die Auswahl des finalen Bieters ist also ein mehrstufiger Prozess. Den anonymen Teaser erhalten am Anfang vielleicht 25-50 Bieter. Herausgefiltert werden dann diejenigen, die sich am ehesten für ein Gespräch eignen. Indikative Angebote geben dann etwa noch drei bis fünf Bieter ab. Erst wenn ein Bieter übriggeblieben ist, wird diesem die gesamte Datenlage in einem virtuellen Datenraum offenbart, sodass man entsprechend einer Due Diligence in ganz konkrete Vertragsverhandlung gehen kann. „Länger als sechs bis neun Monate sollte ein solcher Verkaufsprozess nicht andauern, sonst wird auch das Management zu lange von der operativen Arbeit abgehalten“, rät Ralf Heib.

Preis ist nicht gleich Preis

Der ganze Transaktionsprozess kann auch mit Blick auf den Unternehmenswert als Value Chain bezeichnet werden. In der Strategie- und Suchphase sowie in der Verhandlungsphase geht es um die Wertermittlung des Unternehmens, ab der Integrationsphase steht dann die Werterhaltung und -realisierung im Vordergrund.
Für die relative Wertermittlung in der frühen Phase werden sogenannte Multiples verwendet. Hierfür wird im Regelfall der EBIT des eigenen Unternehmens mit Vergleichswerten aus der Branche multipliziert. In den nachfolgenden Verhandlungen erhöht sich dann der Detaillierungsgrad bis zu einer fundamentalen Bewertung des Unternehmens auf Basis der detaillierten Business Plan-Daten.
Wenn Verkäufer mehrere indikative Angebote erhalten haben, sollten sie diese genau prüfen. Hier gilt die Regel: Preis ist nicht gleich Preis. Wie setzt sich also die angebotene Preisstruktur im Einzelnen zusammen? Wie hoch liegt der Festpreis, also das, was direkt ausgezahlt wird? Gelten variable Preise, sogenannte Earn-Outs? Für welche Zeiträume werden diese definiert? Auf welcher Basis wurden die Zielgrößen gemacht? Und kann ich als Verkäufer diese Zielgrößen noch beeinflussen? Darüber hinaus gibt es noch etliche weitere Optionen zu berücksichtigen, etwa wenn der Eigentümer nach dem Verkauf noch weiter an Bord bleibt. Welches Gehaltspaket ist für ihn vorgesehen? Und wem gehört das überschüssige Cash im Unternehmen (cash and dept free-Klausel)? Erhält es der Verkäufer oder gehört es in Teilen schon dem Käufer? Wie sieht es mit Gewährleistungen und Garantie-Einbehalten aus? All diese Fragen müssen bei der angegebenen Preisstruktur berücksichtigt werden.

Erfolgsfaktoren für den Verkauf in Krisenzeiten

Wer heute sein IT-Unternehmen erfolgreich verkaufen will, benötigt eine klare, zukunftsfähige Vision, gepaart mit einem realistischen, nachvollziehbaren Business-Plan. Eine M&A-Transaktion hat darüber hinaus immer sehr viel mit konkreten Zahlen zu tun: Verkäufer müssen ihre eigenen Zahlen beherrschen und verstehen, wie sie die Profitabilität ihres Unternehmen gegenüber den Käufern transparent machen. Dazu gehören auch saubere Bilanzen und GuV-Rechnungen. „Wir erleben häufig die Situation, dass gerade kleinere Unternehmen sehr steueroptimierend agieren und dann natürlich keine beeindruckende Profitabilität in den Büchern vorweisen können“, erklärt Ralf Heib. „Hier bedarf es dann guter Argumente gegenüber dem Käufer, am besten mithilfe des Steuerberaters.“ Es lohne sich zudem, im Vorfeld einer Transaktion hier etwas aufzuräumen. Einige Mitarbeiter verfügen vielleicht noch über geringe Anteile, die sich bündeln lassen. Nicht selten ist die Bilanz auch verwildert durch verschiedene Gesellschafterkredite oder auch Pensionsverpflichtungen. Auch diese sollten idealerweise vorab bereinigt werden. „Während einer Transaktion können solche Punkte ansonsten zu langen, unbefriedigenden Diskussionen führen. Deshalb lohnt es sich, diese vorher zu bereinigen.“

Gerade für kleinere Unternehmen ist es wichtig, den potentiellen Käufern eine überlebensfähige Organisation aufzuzeigen. Überlebensfähig in dem Sinne, dass es bspw. ein mittleres Management gibt und auch gewisse Standards wie etwa definierte Geschäftsprozesse und etablierte Vertriebsstrukturen existieren. Es muss der Eindruck vermittelt werden, dass die Abläufe auch ohne den Gründer und nach dem Verkauf reibungslos ineinandergreifen. „Verkauft wird am Ende die Zukunft eines Unternehmens, nicht die Vergangenheit“, bringt es Ralf Heib auf den Punkt. Deshalb ist es auch sehr wichtig, die Motivationslage des Verhandlungspartners zu verstehen und die eigene Story daraufhin auszurichten. Im Vorfeld sollte man sich genau fragen: Wer sitzt mir gegenüber? Was sind dessen Ziele? Wie tickt ein Private Equity oder ein strategischer Investor? Was will der potentielle Käufer hören und was nicht? Im eigentlichen Verhandlungsprozess ist dann wiederum Flexibilität gefragt. Insbesondere, wenn es um Preise oder Earn Outs geht. Bei zu starren oder auch überzogenen Preisvorstellungen rennen Verkäufer häufig gegen Wände. „Gerade in Krisenzeiten ist es relevant, den Such- und Verkaufsprozess strukturiert aufzusetzen und durchzuführen“, so die finale Empfehlung von Ralf Heib. Verkäufer sollten sich deshalb ein klares Bild machen, mit welchen Mitteln und in welchem Zeitraum sie den Verkauf realisieren wollen. „Ich kann mich in der heutigen Zeit nicht mehr darauf verlassen, dass schon morgen ein Investor an meiner Tür klopft und mir ein lukratives Angebot vorlegt. Stattdessen muss man proaktiv sein und sich die Verkaufschancen selbst erarbeiten, am besten, indem man einen strukturierten, professionellen M&A-Prozess aufsetzt.“

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Joshua Luft Keine Kommentare

BITMi-Mitgliedernews: Autohaus und Landtechnik KG starten erfolgreich Digitalisierung mit FibuNet-Software

Familie Wallner betreibt in Wolnzach bei Pfaffenhofen an der Ilm ein VW-Autohaus, ein Unternehmen für Landtechnik sowie eine Reihe weiterer Unternehmungen im technischen Umfeld. Die Wallner Landtechnik KG hat eine Vielzahl von Maschinen, Geräten und zugehörigen Serviceleistungen aus dem Bereich Land- und Forstwirtschaft im Angebot. Dies alles ist mit komplexen Anforderungen an die kaufmännische Verwaltung verbunden, die nur mit einer weitgehenden Digitalisierung der Unternehmensabläufe erfolgreich zu bewältigen sind. Ein wichtiger erster Schritt in diese Richtung war dieses Jahr die Einführung von FibuNet webIC als Software für die elektronische Rechnungsbearbeitung, um die Prozesse der Rechnungsprüfung und Rechnungsfreigabe zu verbessern und zu beschleunigen.

Bereits seit über 12 Jahren nutzen die beiden Gesellschaften Autohaus Wallner KG und Wallner Landtechnik KG die FibuNet-Finanzbuchhaltungssoftware. Das FibuNet-Lösungspaket deckt mit seinem Funktionsspektrum die Anforderungen von VW- Händlern und VW-Servicebetrieben umfassend und präzise ab. Die FibuNet-Software erfordert im Rahmen einer typischen Einführung in diesem Branchenumfeld keine Softwareanpassungen bzw. Programmerweiterungen.

Die Firma MK IT-Service Michael Könecke e.K., die seit über 20 Jahren als FibuNet- Vertriebspartner tätig ist, hat FibuNet 2010 bei der Autohaus Wallner KG eingeführt. Anlass war, dass die damals im Einsatz befindliche COMET-Software durch eine moderne Buchhaltungssoftware ersetzt werden sollte, die den stetig steigenden technologischen und fachlichen Anforderungen gerecht werden konnte. So hat beispielsweise FibuNet die spätere Umstellung auf den Branchenkontenrahmen SKR 51 sowie die dann folgende Umstellung auf das Dealer-Management-System CROSS problemlos unterstützt.

Nach positiv verlaufener Evaluierung der Anforderungen der Wallner Landtechnik KG wurde entschieden, auch hier die bestehende Buchhaltungssoftware auszuwechseln und FibuNet einzuführen. Die systemtechnische Anbindung an die dort im Einsatz befindliche Warenwirtschaft COSware konnte reibungslos über die standardmäßig in beiden Systemen angelegte DATEV-Export-/Importschnittstelle realisiert werden.

Die zunehmende Digitalisierung bei der Bearbeitung von Geschäftsvorfällen geht auch an Autohaus und Landtechnik Wallner nicht spurlos vorüber. So gehen beispielsweise die Eingangsrechnungen größtenteils in elektronischer Form per Mail ein und wurden bis Ende letzten Jahres zur weiteren Bearbeitung noch ausgedruckt. Insbesondere die seit 2015 geltenden Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form (GoBD) stellten Wallner bei diesem Vorgehen zunehmend unter Handlungsdruck. Die naheliegende Lösung bot die Einführung von FibuNet webIC für die digitalisierte Rechnungsbearbeitung.

In FibuNet webIC werden die relevanten Buchhaltungsdaten aus den elektronischen Eingangsrechnungen extrahiert und für die weitere Bearbeitung bereitgestellt. Die digitalen Belege sind unmittelbar mit Übernahme ins webIC GoBD-konform hinterlegt und digital verfügbar. Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen können entsprechende Rechnungsbelege jederzeit und unabhängig von ihrem Standort erfassen, abfragen, bearbeiten und freigeben. Innerhalb des integrierten Workflows prüfen berechtigte Benutzer die auf sie entfallenden Belege und geben diese zur Zahlung frei.

Die Einführung und Schulung seitens MK-IT-Service Michael Könecke e.K. erfolgte in den Wallner-Unternehmen auf Basis des vorkonfigurierten Workflows reibungslos und schnell. Neben der Einhaltung der GoBD hat sich die Kontrollfähigkeit deutlich verbessert. Gleichzeitig wird bei der Erfassung und Bearbeitung der Eingangsrechnungen erheblich Zeit eingespart. Im Rahmen der Bearbeitung wird ein Großteil der Vorkontierung bereits mit erledigt. Aufgrund der hohen Integration können alle buchungsrelevanten Daten und Belege auf Knopfdruck in die FibuNet-Finanzbuchhaltung übernommen werden, ohne dass gesonderte Eingaben erforderlich sind.

„Mit FibuNet webIC die Digitalisierung der kaufmännischen und betriebswirtschaftlichen Prozesse zu starten, war sehr ermutigend“, so Katharina Rauscher, Buchhaltung Wallner Landtechnik KG und Ernst Richter, Projektleiter für beide Firmen. „Der Anlass der Einführung von FibuNet webIC war zwar vorrangig die Einhaltung der GoBD, die Vorteile in Bezug auf Transparenz und Zeitgewinn in der praktischen Anwendung sind aber offensichtlich. Hinzu kommt die problemlose und schnelle Einführung in Verbindung mit dem geringen Schulungsaufwand.“

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Joshua Luft Keine Kommentare

BITMi-Mitglied agorum Software in Dokumenten-Management Fachbuch mit Referenzbericht vertreten

Bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen nehmen Dokumenten-Management-Systeme eine immer größer werdende Rolle ein. Sie sind die Verwalter, die Archivare und ganz wichtig, die Bereitsteller von Daten und Informationen. Das weiß auch der dpunkt.verlag und hat das Fachbuch mittlerweile in der 6. Auflage veröffentlicht. Die druckfrische Ausgabe beleuchtet die Technologie aus allen Blickwinkeln. Als Open-Source-Hersteller durfte BITMi-Mitglied agorum Software einen Referenzbericht aus dem Energiehandel beitragen:

Die Winkler GmbH & Co. KG ist ein mittelständisches Unternehmen aus dem hessischen Viernheim und seit dritter Generation im Energiehandel tätig. Der gesamte Bestell- und Rechnungsprozess war in der Vergangenheit sehr zeitintensive und papierbasiert. Der Referenzbericht von agorum im Fachbuch beschreibt die Umstellung der analogen Prozesse hin zu digitalisierten. Beispielsweise die Bearbeitung von Sammelrechnungen, die in der Vergangenheit tagesfüllende Aufgaben waren und heute nur noch zwei Minuten dauern.

Weitere Informationen zu dem Fachbuch und somit auch zum Referenzbericht der agorum Software GmbH finden Sie hier.

Joshua Luft Keine Kommentare

BITMi-Mitgliedernews: Ad-hoc laden, bezahlen und abrechnen mit der DAFÜR GmbH

Adaptive Balancing Power ist ein führendes Speicher- und Ladetechnologieunter­nehmen, das den schnellen und flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur mit Hochleistungs-Ladestationen bis 250KW für E-Autos ermöglicht – im bestehenden Niederspannungsnetz und ohne kostenintensiven Netzausbau. Das Unternehmen arbeitet mit dem Systemintegrator CuroCon zusammen, der Herstellern von Ladesäulen und Ladeparks einen Technologiebaukasten mit mobiler, stationärer und energetischer Automatisierung, Ladetechnologien sowie Last- und Energiemanagement bietet. Ein weiterer Geschäftsbereich ist die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen.

Zukünftig statten beide Unternehmen ihre Produkte mit Lösungen der DAFÜR GmbH aus, seit fast 4 Jahrzehnten Hersteller von SASE-Systemen für verteilte, betriebs- und sicherheitskritische Infrastrukturen unter NIS2 / RCE, von Transaktionssystemen im Zahlungsverkehr sowie cloudbasierter Plattformen für Mehrwertdienste am Point of Sales.

Das von der DAFÜR entwickelte Charge Billing & Payment System (CBPS) schließt die Lücke zwischen dem Charge Station Management System (CSMS) und dem Backend des Charge Point Operators (CPO). Neben barrierefreier Bezahlung im Open-Loop mit Debitkarten, Kreditkarten und diversen Wallets wickelt das integrierte Kassensystem auch Zahlungsfunktionalitäten im Closed-Loop sowie eine Vielzahl weiterer Mehrwertdienste ab. Hierzu zählen Flottenkarten, Plug & Charge (ISO 15118), betreibereigene Ladekarten, Voucher sowie die Unterstützung für Kundenbindungssystemen wie beispielsweise PayBack. Auch Bereitstellung von Ressourcen für Anwendungen von Herstellern und Drittanbietern, Benachrichtigung über SMS, Ermittlung von Blockierungsgebühren, Rechnungserstellung und deren Übertragung an das CPO-Backend gehören zum Funktionsumfang des CBPS.

Für das Bezahlterminal kommen die Modelle mit PIN-Pad der bei Automatenterminals marktführenden FEIG ELECTRONIC zum Einsatz. Debit- und Kreditkarten sowie Wallets verarbeitet die RS2 Financial Services, ein global agierender Zahlungsdienstleister. Mit dem CBPS der DAFÜR ausgestattete Ladesysteme können daher auch in internationalen Märkten eingesetzt werden.

Die Integration mit den beteiligten Partnern ist bereits so weit fortgeschritten, dass eine erste marktfähige Version Ende März 2023 vorliegen wird.

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Isabel Weyerts Keine Kommentare

BITMi begleitet Projekt für Nachhaltigkeit und Digitalisierung in KMU

Foto: © CSCP; Die Kick-off Teilnehmer (von links): Milon Gupta, Senior Consultant – CSCP; Frank Lagemann, Vorstandsmitglied GreenGate AG, Mitglied BITMi Fachgruppe Nachhaltigkeit und Digitalisierung; Iris Hagemann, bitkasten AG, Sprecherin BITMi Fachgruppe Nachhaltigkeit und Digitalisierung; Lisa Ehrentraut, BITMi Teamleiterin Operations und Member Management; Arne von Hofe, Project Manager – CSCP

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind die Zukunftsthemen für die deutsche Wirtschaft und gehen Hand in Hand. Denn in innovativen digitalen Lösungen liegt echtes Potenzial für nachhaltiges Handeln und Arbeiten in Unternehmen. Der Schlüssel für eine nachhaltige digitale Transformation unserer Wirtschaft liegt dabei in kleinen und mittelständischen IT-Unternehmen, dem Rückgrat des deutschen und europäischen Digitalsektors. Ein kürzlich gestartetes Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, unterstützt nun IT-KMU bei einer nachhaltigen Ausrichtung ihrer Lösungen.

Durchgeführt wird das Projekt vom Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), einem gemeinnützigen Think- and Do-Tank, in Kooperation mit dem BITMi, der sich mit der Expertise der Fachgruppe Nachhaltigkeit und Digitalisierung beteiligt. „Durch die Aktivitäten der Fachgruppe sehen wir, wie bereits heute durch innovative IT-Lösungen die Nachhaltigkeit in Anwenderunternehmen gefördert werden kann“, sagte Fachgruppensprecherin Iris Hagemann nach dem Auftakttreffen des Projektes. „Unsere Erfahrungen in diesem Bereich wollen wir daher nutzen, um andere IT-KMU bei ihrer nachhaltigen Ausrichtung zu stärken“, ergänzte ihr Co-Fachgruppensprecher Julian Balkowski.

Das Projekt soll IT-Unternehmen in drei Punkten unterstützen. Es soll ihnen erstens helfen, existierende nachhaltige Lösungen auszubauen. Zweitens will es sie dabei unterstützen, Geschäftsmodelle dahingehend zu erneuern, dass sie Einnahmen durch grüne digitale Lösungen generieren. Drittens soll es helfen, die Marktbedingungen für digitale Leistungen und Produkte zu verbessern, die auf Nachhaltigkeit zielen.

Um den aktuellen Stand der Nachhaltigkeit in IT-Unternehmen und spezielle Unterstützungsbedarfe zu ermitteln, wird zu Beginn des Projektes eine Umfrage durchgeführt.

Nun sind die BITMi-Mitglieder gefragt. Nehmen Sie hier an der Umfrage Teil.

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EU-Datenschutzbehörde setzt mit Rahmenvertrag auf BITMi-Mitglied Nextcloud

Als datenschutzfreundliche Alternative zu großen amerikanischen Anbietern hat die EU-Datenschutzbehörde (EDPS) einen Rahmenvertrag mit BITMi-Mitglied Nextcloud sowie Libre Office Online für die Nutzung ihrer Software in EU-Institutionen ausgehandelt. Nun testet sie die Software. Damit sollen EU-Einrichtungen angehalten werden, europäische IT-Lösungen zu nutzen, die ihre Daten in der EU speichern und damit deren Datenschutzvorgaben unterworfen ist. Produkte von Windows und Microsoft etwa bewertet die EU-Datenschutzbehörde aufgrund der außerhalb der EU verarbeiteten Daten kritisch. Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) freut sich sehr über dieses Bekenntnis zu ‚Software made in Europe‘ und das damit gesetzte Zeichen für die Digitale Souveränität Europas. Denn nur wenn das Potenzial von europäischen Alternativlösungen genutzt wird, kann Europa seine einseitigen digitalen Abhängigkeiten von Großkonzernen aus etwa den USA oder China reduzieren. Von Regierungsbehörden und öffentlichen Anwendern kann dabei eine besondere Hebelwirkung ausgehen.

„Gemeinsam mit unserem Partner TAS Cloud Services bieten wir eine leistungsstarke und umfassende Plattform für die Zusammenarbeit an, die den Datenschutzgesetzen der Europäischen Union entspricht und es Privatpersonen und Unternehmen ermöglicht, die Kontrolle über ihre Daten in der heutigen zunehmend digitalen Welt zu übernehmen. Für Europa ist dies ein bedeutender Schritt nach vorn, denn es zeigt, dass es praktikable Alternativen zu den Angeboten von Big-Tech-Unternehmen gibt“, sagt Frank Karlitschek, Gründer und Geschäftsführer der Nextcloud GmbH und Vizepräsident des BITMi.

Lesen sie hier die Pressemitteilung des EDPS

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BITMi begleitet internationale Digitalstrategie der Bundesregierung

• Der BITMi begleitet die internationale Digitalstrategie der Bundesregierung in beratender Funktion.
• Wichtig ist, dass im Einklang mit der nationalen Digitalstrategie auch hier die Digitale Souveränität Leitmotiv ist.
• Hohe Priorität muss der Abbau einseitiger Abhängigkeiten von Technologien aus dem Ausland haben.

Aachen/ Berlin 24. Februar 2023 – Gemeinsam mit anderen Stakeholdern beteiligt sich der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) in beratender Funktion an der Ausarbeitung einer internationalen Digitalstrategie der Bundesregierung. Federführend ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Mit der Strategie will die Bundesregierung Deutschland u.a. in den Bereichen Datenströme, geistiges Eigentum und Nachhaltigkeit international aufstellen. Der BITMi begrüßt das Vorhaben ausdrücklich. Aus Sicht des IT-Mittelstands kommt es dabei auch stark auf die Verzahnung mit der bereits bestehenden nationalen Digitalstrategie an. Der Verband setzt sich deshalb dafür ein, dass auch im internationalen Kontext die Digitale Souveränität das erklärte Leitmotiv der Bundesregierung wird.

Deutschland gehört laut einer aktuellen Studie heute zur Gruppe derjenigen Länder, die am zweitstärksten von digitalen Technologien aus dem Ausland abhängig sind. „Die Reduzierung einseitiger Abhängigkeiten ist daher auch eine geopolitische Notwendigkeit, damit Deutschland auch bei außenpolitischen Spannungen digital voll handlungsfähig ist. Dieses Ziel sollte die Strategie folglich mit hoher Priorität adressieren“, erklärt BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün. Aus Sicht des BITMi sollte die Strategie dazu in einem ersten Schritt unter anderem darauf abzielen, die Kompetenzen, die wir in Deutschland und Europa haben, systematisch zu erfassen, um diese im Hinblick auf kritische Schlüsseltechnologien, wie zum Beispiel KI und Cloud, weiter auszuprägen. Die mittelständische Digitalwirtschaft kann hierzu einen enormen Beitrag leisten.

„Um unsere selbstbestimmte Mitgestaltung der digitalen Transformation zu sichern, ist es besonders wichtig, dass die internationale Digitalstrategie einbezieht, dass die deutsche Digitalwirtschaft durch KMU geprägt ist“, sagt Grün. „Dazu muss nicht nur ihr Potenzial für den IT-Standort Deutschland genutzt werden. Auch müssen sie bei Standardisierungs- und Normungsprozessen besser beteiligt werden, um dieses Potenzial zu heben. Wir freuen uns also darauf, uns bei der weiteren Ausgestaltung der Strategie fachlich einzubringen.“

Isabel Weyerts Keine Kommentare

BITMi-Mitglied VITAS sichert sich eine Wachstumsfinanzierung im mittleren sechsstelligen Bereich

Das exponentielle Wachstum der letzten Monate spricht für sich und so nutzte die fränkische INTRO-Verwaltungs GmbH die Chance, in das Nürnberger KI-Startup zu investieren. Darüber hinaus setzen sowohl die Unternehmensfamilie Müller Medien, als auch die Kybernautik Investments GmbH weiterhin auf den Erfolg von VITAS, wobei Letztere ihre Beteiligung sogar verdoppelte.

Durch die neue Wachstumsfinanzierung im mittleren sechsstelligen Bereich kann VITAS seine Wachstumspläne beschleunigen und sich auf den weiteren Ausbau der innovativen Technologielösungen konzentrieren.

Das Deep Tech Startup VITAS bietet eine NoCode – Plattform, über die sich Unternehmen jeder Branche und Größe ihren eigenen, auf künstlicher Intelligenz basierenden Telefonassistenten konfigurieren können. Dieser beantwortet repetitive Standardanfragen auf menschenähnlichem Niveau und bereitet die automatisiert erfassten Gesprächsinformationen strukturiert auf. Zur individuellen Konfiguration sind weder technische Vorkenntnisse noch ein hoher Zeitaufwand erforderlich, weshalb die Plattform vielseitig einsetzbar ist.

Mit dieser Lösung entlastet VITAS bereits Hunderte Unternehmen und Gesundheitseinrichtungen, die einen enormen zeitlichen Aufwand in die Annahme und Bearbeitung von Anrufen investieren, anstatt sich auf wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren. Der nächste Schritt ist der Ausbau des Geschäfts, vor allem mit Konzernen, wo die VITAS-Plattform als Alternative für langwierige Großprojekte angeboten werden soll. Folglich liegt der Fokus des Investments auf den letzten Meilensteinen zur geplanten Skalierung.

„Die VITAS Plattform ist nun seit fast einem Jahr auf dem Markt und wir können kaum glauben, wie viele neue Funktionen und Optimierungen wir in dieser kurzen Zeit implementiert haben. Die Entscheidung, eine intuitiv nutzbare Software-as-a-Service-Plattform für Telefonassistenten zu setzen, hat sich als richtig erwiesen, was die positive Marktresonanz und der stetig wachsende Kundenstamm zeigen. Mithilfe unserer Lösung wirken wir dem in nahezu allen Branchen fortschreitenden Fachkräftemangel entgegen und entlasten das gestresste Team, indem es nicht mehr alle zwei Minuten die gleiche telefonische Anfrage beantworten muss. Mit der abgeschlossenen Wachstumsfinanzierung können wir das enorme Potential der Plattform weiter ausschöpfen und den Enterprise-Markt erobern.“, so Thomas Abend, einer der Gründer und Geschäftsführer der VITAS GmbH.