Lisa Ehrentraut Keine Kommentare

IT-Mittelstand zur TKG-Novelle: „Chance versäumt“

Aachen/Berlin, 22. April 2021 – Mit großer Verspätung, jedoch noch rechtzeitig vor Ende der Legislaturperiode hat der Deutsche Bundestag heute das Telekommunikationsmodernisierungsgesetz (TKG-Novelle) verabschiedet. Der IT-Mittelstand hatte sich neben vielen weiteren Akteuren von dem Vorhaben einen Turbo für die Breitbandversorgung in Deutschland erhofft. Diese Erwartungen wurden weitgehend nicht erfüllt.

Nachdem spätestens die Corona-Pandemie die Defizite in der digitalen Infrastruktur schonungslos offengelegt hat, hätte aus Sicht des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) die Beschleunigung des Ausbaus oberste Priorität bei der Gestaltung des Gesetzes sein müssen. Hierzu erklärt Dr. Oliver Grün, Präsident des BITMi: „Viele Unternehmen des Mittelstands verarbeiten längst sehr große Datenmengen und benötigen deshalb hohe Bandbreiten, um einen globalen Markt zu bedienen. Die Frage nach Zugang zu schnellem Internet wird für diese Unternehmen immer mehr zur Standortfrage, wenn sie international anschlussfähig bleiben wollen.“

Insbesondere die bürokratischen Hürden bremsten den Ausbau in der Vergangenheit immer wieder aus. Die vom BITMi und vielen anderen im Rahmen der Beratungen geforderte Vereinfachung der Genehmigungsverfahren hätte mehr Geschwindigkeit gebracht. Diese Chance blieb weitgehend ungenutzt. Zwar fand das vom BITMi grundsätzlich unterstützte „Recht auf schnelles Internet“ Einzug in die TKG-Novelle, jedoch nicht auf eine Weise, die einen zügigen Ausbau begünstigt. „Der vielfach vorgetragene Vorschlag, den Breitbandausbau durch ein nachfrageorientiertes Anreizsystem effizienter zu gestalten findet im Gesetz praktisch keinen Widerhall. Insgesamt versäumt das Gesetz die Chance, die wichtige Aufholjagd beim Breitbandausbau zu starten“, so Grün.

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Digitalwirtschaft fordert mehr Tempo beim Ausbau digitaler Infrastruktur

  • Kampagne Deutschland kann digital! nimmt digitale Infrastruktur in den Blick
  • Bündnis aus Digital- und Wirtschaftsverbänden mahnt Politik im Superwahljahr zu mehr Tempo beim Ausbau der digitalen Infrastruktur
  • BREKO neuer Unterstützer der Kampagne Deutschland kann digital!

Aachen/Berlin, 15. April 2021 Mit einer öffentlichen Live-Debatte zum Thema digitale Infrastruktur im Rahmen der Kampagne Deutschland kann digital! begann am Mittwoch eine Veranstaltungsserie, in der sich Digitalwirtschaft und Fachpolitiker im Superwahljahr zur digitalen Souveränität und den damit einhergehenden Handlungsfeldern austauschen.

Wirtschaftsvertreter machten dabei deutlich, wie groß die gebotene Eile sei. Angesichts der spätestens durch die Corona-Pandemie schonungslos offengelegten Defizite bei der Versorgung mit großen Bandbreiten, bestehe großer Handlungsbedarf. Neben den Bundestagsabgeordneten Margit Stumpp (Grüne) und Gustav Herzog (SPD), beide für ihre Fraktionen Berichterstatter für digitale Infrastruktur, war auch der CDU-Obmann im Digitalausschuss Maik Beermann Teil der Runde. Der Zeitpunkt für die Diskussionsrunde war nicht zufällig gewählt. Eigentlich hätte noch in dieser Woche die lang geplante Reform des Telekommunikationsgesetzes (TKG-Novelle) im Bundestag verabschiedet werden sollen, was sich nun wegen noch ungeklärter Detailfragen weiter verzögert.

„Es muss allen klar sein, dass der Auf- und Ausbau einer zeitgemäßen digitalen Infrastruktur die Grundlage dafür ist, dass wir in Zukunft wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen können. Die Politik muss endlich bürokratische Hürden abbauen, damit wir beim Glasfaserausbau Tempo aufnehmen, sodass unsere Unternehmen global anschlussfähig bleiben“, sagte BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün am Rande der Veranstaltung. Ähnlich äußerte sich Sven Knapp, Leiter des Hauptstadtbüros des Bundesverband Breibandkommunikation (BREKO): „Das neue Telekommunikationsgesetz, das sich auf der Zielgeraden im Bundestag befindet und nächste Woche dort beschlossen werden soll, muss ein echtes Glasfaserausbau-Beschleunigungsgesetz sein. Immerhin ist es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das letzte große Gesetzesvorhaben für den Ausbau der digitalen Infrastruktur”.

Der Ruf nach einem echten Digitalisierungsschub findet in der Wirtschaft im Jahr der Bundestagswahl immer stärkeren Widerhall. So verstärkt auch der BREKO fortan das Bündnis hinter der Kampagne Deutschland kann digital!, um die Initiative mit seiner Expertise im Bereich Breitbandausbau zu bereichern. Bis zur Bundestagswahl will die Kampagne im Dialog mit Entscheiderinnen und Entscheidern weitere digitalpolitische Impulse zu unterschiedlichen Schwerpunkten geben. Die nächste Live-Debatte widmet sich am 19. Mai dem Thema digitale Bildung.

Mehr zur Kampagne Deutschland kann digital!: https://deutschlandkanndigital.de/

 

Über den Bundesverband IT-Mittelstand:

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

 

Über Deutschland kann digital!:             

Die Kampagne Deutschland kann digital! wird von den Wirtschafts- und Digitalverbänden BITMi, BVMW, eco und BREKO getragen. Als Plattform für Fallbeispiele digitaler Lösungen aus der deutschen Wirtschaft verhilft sie zahlreichen Hidden Champions zu bundesweiter Sichtbarkeit. Zugleich ist sie im wichtigen Wahljahr 2021 ein zentrales Diskussionsforum für die digitalpolitische Agenda der nächsten Jahre.

 

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BITMi neuer Partner von TISiM – der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand

Aachen/Berlin, 23. März 2021 Der Bundesverband IT-Mittelstand e. V. (BITMi) freut sich, als Partner die neue Sicherheitsinitiative des Bundeswirtschaftsministeriums „TISiM – die Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand“ zu unterstützen. Gemeinsam möchten BITMi und TISiM kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen, die eigene IT-Sicherheit zu erhöhen und damit den Weg durch die Digitalisierung zu ebnen.

Die Corona-Pandemie hat einen hastigen Digitalisierungsschub ausgelöst. War schon vorher ein Großteil der mittelständischen Unternehmen nicht ausreichend zu IT-Sicherheit informiert oder gesichert, sind nun die Lücken noch gewachsen. „Vor diesem Hintergrund ist es essenziell, den Mittelstand beim Thema IT-Sicherheit zu unterstützen. Unsere Mitglieder, die mittelständischen IT-Unternehmen, begleiten den Anwender-Mittelstand schon lange als zuverlässigen Partner auf dem Weg durch die digitale Transformation. Diese Verbindung und das Vertrauen nutzen wir, um auf die zahlreichen Unterstützungsangebote von TISiM aufmerksam zu machen“, erklärt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün. „Gleichzeitig teilen wir gerne unsere Erfahrung und Expertise mit TISiM.“

TISiM bündelt die Expertise und Angebote aus Wirtschaft, Wissenschaft und der IT-Branche und macht IT-Sicherheit besonders für kleinere Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung verständlich und zugänglich. Durch die praxisnahe Aufbereitung und Vermittlung von IT-Sicherheitsthemen werden Hemmschwellen abgebaut und der Einstieg erleichtert. Der Sec-O-Mat gibt TISiM-Anwender:innen einen strukturierten TISiM-Aktionsplan an die Hand. So hilft TISiM, Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen, zu evaluieren und abzuwenden. Mitarbeitende werden für IT-Sicherheit sensibilisiert – dies führt langfristig und nachhaltig zu einer Verbesserung der IT-Sicherheit im Mittelstand.

TISiM versteht sich als kooperatives Netzwerk, dass etablierte Anbieter und Angebote für IT-Sicherheit einbindet: „Wir freuen uns über das Engagement des BITMi als größten IT-Fachverband mit Fokus auf mittelständische Interessen“, erklärt Sandra Balz, Leiterin der Transferstelle in Berlin. „Die Partnerschaft mit BITMi ist ein weiterer wichtiger Schritt, IT-Sicherheitswissen im Mittelstand breitenwirksam zugänglich zu machen.“ Aktuelle Informationen zum Projekt sowie zu Beteiligungsmöglichkeiten erhalten Interessierte auf www.tisim.de

Über den Bundesverband IT-Mittelstand:

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

Über TISiM        

TISiM wird gefördert durch die Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Sie ist ein Konsortialprojekt renommierter Institutionen mit langjähriger Erfahrung in der IT-Sicherheit: Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN), DIHK, den Instituten FOKUS und IAO der Fraunhofer-Gesellschaft e. V.  sowie der Hochschule Mannheim.

Weitere Informationen zu TISiM finden Sie unter: https://www.tisim.de/

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Deutschland kann digital! Mit starker IT-Wirtschaft zu digitaler Souveränität

  • BITMi und BVMW, unterstützt von eco – Verband der Internetwirtschaft, starten Kampagne Deutschland kann digital!
  • Kampagne stellt digitale Leistungsfähigkeit der heimischen Wirtschaft heraus
  • Politik muss Rahmenbedingungen für digitale Souveränität schaffen

Berlin, 03. März 2021 – Die COVID-19 Pandemie hat gezeigt, dass die digitale Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft deutlich größer ist als viele dachten. Durch die Krise herausgefordert, zeigt unsere Digitalwirtschaft, was in ihr steckt – der Wille, zu gestalten und die Fähigkeit, alle relevanten Leistungen zur erfolgreichen Digitalisierung selbst bereitzustellen. Dieser Gestaltungswille und die Systemfähigkeit unserer IT-Wirtschaft zeigen: Deutschland kann digital!

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) hat mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) und mit Unterstützung von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. unter dieser Überschrift die gleichnamige Kampagne ins Leben gerufen. Im Superwahljahr 2021 wollen sie mit dem Ausruf „Deutschland kann digital!“ ein wichtiges Statement setzen: „Unsere Digitalwirtschaft – und allen voran unser innovativer IT-Mittelstand – bieten mit ihren Soft- und Hardware-Produkten sowie Services das Fundament für die digitale Souveränität unserer Wirtschaft“, erklärt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün. Mit der Kampagne schaffen die Mittelstands- und Digitalverbände zudem auch ein politisches Debattenforum im Vorfeld der Bundestagswahl. „Es ist wichtig, dass das Ziel der digitalen Souveränität von einem theoretischen Konzept in praktisches Handeln übersetzt wird. Das muss sich auch im nächsten Koalitionsvertrag widerspiegeln“, mahnt Grün. Das „Wie“ wird deshalb mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in einer Veranstaltungsreihe erarbeitet, mit der die Kampagne den Wahlkampf bis zum Herbst konstruktiv begleitet.

Zum Start haben die Verbände Forderungen an die Politik formuliert, welche die Digitalwirtschaft unterstützen und Rahmenbedingungen für das Erreichen digitaler Souveränität schaffen sollen. Alexander Rabe, Geschäftsführer des eco – Verband der Internetwirtschaft e.V., erläutert: „Digitale Souveränität und digitale Leistungsfähigkeit gehen Hand in Hand. Voraussetzung dafür sind ein transparenter Markt für leistungsfähige und vertrauenswürdige digitale Infrastrukturen sowie natürlich ein breites Angebot an innovativen Produkten und Services. Das Internet kennt keine Grenzen. Und digitale Souveränität bedeutet nicht etwa Abschottung und Protektionismus. Das Ziel einer konsistenten Digitalpolitik in Deutschland sollte es daher sein, die Stärken der gesamten Wirtschaft in Deutschland zu stärken und sie durch die Förderung hin zu einer konsequent umgesetzten digitalen Transformation zukunfts- und wettbewerbsfähig zu machen.“

Obwohl die Voraussetzungen für digitale Innovationen noch deutlich verbessert werden müssen, zeigt sich die Wirtschaft in Deutschland schon jetzt sehr leistungsstark und innovativ. Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des BVMW kommentiert: „Wir haben gesehen, dass Unternehmen, die sich vor Corona nicht mit der digitalen Transformation beschäftigt haben, massiv unter Druck waren und zum Teil erhebliche Probleme im Umgang mit der Krise hatten. Gleichzeitig waren wir jedoch auch Zeuge einer unglaublichen Kreativität der deutschen Wirtschaft, die uns durch digitale Lösungen besser durch die Krise gebracht hat. Egal ob bei der KI-Lösung für eine kleine Bäckerei-Kette oder der digitalen Software für das Bauunternehmen – deutsche Unternehmer beweisen jeden Tag ihre Innovationsfreude! Nun lassen Sie uns auch die angemessen Rahmenbedingungen hierfür schaffen.“

BITMi, BVMW und eco sind sich sicher: Der Schlüssel zur vielbeschworenen digitalen Souveränität liegt in unserer Hand. Denn Deutschland kann digital!

 

Schauen Sie auf der Homepage unserer Kampagne vorbei: deutschlandkanndigital.de

 

Über Deutschland kann digital!
Deutschland kann digital! ist eine Initiative der deutschen Digital- und Mittelstandsverbände Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) und Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW), unterstützt vom eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.

Über den Bundesverband IT-Mittelstand:
Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

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Besser spät als nie – BITMi zur Datenstrategie

Aachen/Berlin, 11. Februar 2021 – Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) begrüßt grundsätzlich die heute im Bundestag diskutierte Datenstrategie der Bundesregierung. Sie ist nach Auffassung des Verbands allerdings überfällig, weswegen nun schnelles Handeln erforderlich ist.

Ein wichtiger Aspekt aus BITMi Sicht ist die geplante Förderung des Datenteilens, welches laut Datenstrategie mit neuen Anreizsystemen unterstützt werden soll. Durch das Teilen der Daten werden Marktkonzentrationen durch Datenmonopole aufgebrochen und mehr Wettbewerb ermöglicht. „Gerade der digitale Mittelstand ist auf einen verbesserten Zugang zu Daten angewiesen“, erklärt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün. „Nur so können sie in neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz mithalten.“ Gleichzeitig ist zu beobachten, dass der Mittelstand selbst oft zurückhaltend ist, wenn es darum geht, eigene Daten zu teilen und Datenkooperationen einzugehen. „Datentreuhändermodelle können hier ein passendes Anreizmodell bieten“, findet Grün.

Darüber hinaus ist nun auch der Staat gefragt, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und seinen nicht-personenbezogenen Datenschatz auch der Wirtschaft zugänglich zu machen, da diese Daten Innovationen beflügeln können. Die Vorschläge der Strategie, die Datenkompetenz im Mittelstand zu fördern, dadurch die Datenqualität zu heben und die Unternehmen das Potenzial der eigenen Daten erkennen zu lassen, sieht der BITMi erst einmal positiv. Voraussetzung dafür ist aber eine bürokratiearme und zeitnahe Umsetzung.

Entscheidend für den Erfolg der Datenstrategie ist zudem eine rasche und solide Umsetzung des vom BITMi unterstützten Dateninfrastrukturvorhabens GAIA-X. „Für unsere Innovationskraft und die digitale Souveränität in Europa kann GAIA-X als vernetzte, offene und sichere Dateninfrastruktur ein wichtiger Baustein sein“, betont BITMi Präsident Grün.

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Echte Modernisierung des Patentrechts wagen und digitale Märkte stärken

Berlin/Bodenheim, 27. Januar 2021 – Die notwendige und geplante Modernisierung des Patentrechts wurde heute in erster Lesung im Deutschen Bundestag beraten. Im Mittelpunkt der Debatte steht die mit dem Regierungsentwurf vorgeschlagene Relativierung des Unterlassungsanspruchs. Diesbezüglich stehen sich vor allem in der Großindustrie ein befürwortendes und ein ablehnendes Lager gegenüber.

Tatsächlich krankt das aktuelle deutsche Patentrechtssystem jedoch vor allem an der Möglichkeit, auch zweifelhafte Patente von geringer Qualität effektiv durchzusetzen und an der ausufernden Patentierung softwarebezogener Lösungen.

Der vorliegende Gesetzesentwurfs zum 2. Patentrechtsmodernisierungsgesetz (2. PatMoG) geht Fehlsteuerungen nur halbherzig an. Die beiden Mittelstandsverbände Patentverein und Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) begrüßen die mit dem Entwurf angestrebte bessere Verzahnung und Synchronisierung von Verletzungs- und Nichtigkeitsverfahren, fordern aber darüber hinaus eine wirkungsvolle Modernisierung durch Regelaussetzung des Verletzungsprozesses und einen klaren Ausschluss von softwarebezogenen Patenten. Diese beiden Maßnahmen würden einen Großteil der problematischen Fälle bei der Durchsetzung von patentrechtlichen Unterlassungsansprüchen ausschließen und die Missbrauchsgefahr von Patenten entschärfen.

„Die neue Gesetzgebung muss der Trennung von zwei unabhängigen Gerichtsbarkeiten ein Ende setzen“, fordert Dr. Heiner Flocke, Vorstand des Patentvereins: „Der geplante Hinweisbeschluss durch das Patentgericht zur Validität eines Streitpatents sollte Zeitvorgaben genügen und im Verletzungsverfahren gewürdigt werden. Bei zweifelhafter Validität sollte die Aussetzung der Verletzungsentscheidung zum Regelfall gemacht werden, um eine Verurteilung auf Basis später widerrufener und damit rechtswidriger Patente zu verhindern.“

Aus Sicht der beiden Mittelstandsverbände bedarf jedoch nicht nur das Patentprozessrecht Reformen, sondern auch das materielle Patentrecht. In diesem Zusammenhang fordern die Verbände seit Jahren einen klaren Ausschluss softwarebezogener Patente und eine Schutzschirmklausel für die Softwarewirtschaft, die eine Durchsetzung bestehender Softwarepatente wirksam verhindert. Mit ihrer Stellungnahme geben sie dem Gesetzgeber auch diesbezüglich einen Regelungsentwurf an die Hand, der unmittelbar in den Regierungsentwurf aufgenommen werden kann.

Dr. Oliver Grün, Präsident des BITMi, ordnet die Gesetzgebungsinitiative wie folgt ein: „Wir fordern eine echte Modernisierung des Patentrechts, die sich von den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts löst. Das Patenrecht ist nicht für Software und digitale Märkte geschaffen. Die Softwarewirtschaft und Digitalisierung müssen durch eine lange überfällige Herausnahme von Software aus dem Patentrecht zu Gunsten des Urheberrechts und die Einführung einer Schutzschirmklausel für Software geschützt und gefördert werden. Mit der Schutzschirmklausel soll sichergestellt werden, dass ein Computerprogramm grundsätzlich weder direkt noch mittelbar Objekt eines patentrechtlichen Verbots sein kann. Die damit bewirkte eindeutige Zuordnung von Software zum Urheberrecht wird den IT-Mittelstand stärken und die Digitalisierung von Rechtsunsicherheit befreien.“

 

Hintergrundinformationen

Hier können Sie den Gesetzentwurf zum 2. PatMoG nachlesen:

Gesetzesentwurf 19/25821 https://dserver.bundestag.de/btd/19/258/1925821.pdf

 

Hier finden Sie die erste gemeinsame Stellungnahme von BITMi und Patentverein:

https://www.bitmi.de/wp-content/uploads/200922-Stellungnahme-Patentrecht-BITMi-Patentverein.pdf

Andreas Palm Keine Kommentare

BITMi sieht weiter Änderungsbedarf an TKG-Novelle

Aachen/Berlin, 17. Dezember 2020 – Das Bundeskabinett hat gestern den Entwurf eines Telekommunikationsmodernisierungsgesetzes („TKG-Novelle“) verabschiedet. Aus Sicht des IT-Mittelstands besteht hierbei aber noch erheblicher Änderungsbedarf.

Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), kritisiert den Beschluss: „Durch den Rückstand beim Breitbandausbau geraten mittelständische Digitalunternehmen im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen. Hier lässt der Beschluss geeignete Maßnahmen weiterhin vermissen“. Im November hatte sich der BITMi im Rahmen der Verbändeanhörung zum damaligen Diskussionsentwurf für eine stufenweise, technologieoffene Versorgung ausgesprochen, bei dem zunächst der Fokus auf bislang unterversorgten Gewerbegebieten liegt. Ein solcher Ansatz, der mittelständische Unternehmen mit hoher Datenverarbeitung stärken würde, fehlt dem Gesetz.

Auch bei der Beschleunigung der Genehmigungsverfahren lahmt die TKG-Novelle. Zwar sieht diese vor, dass die Länder „eine oder mehrere geeignete koordinierende Stellen“ bestimmen, um die Abwicklung der Genehmigungsverfahren für die ausbauenden Unternehmen zu vereinfachen und planbarer zu gestalten. „Konsequent und zielführend wäre es jedoch, wenn man das gesamte Antragsverfahren und deren Abwicklung im Sinne einer zeitgemäßen digitalen Verwaltung digitalisiert, wie im Onlinezugangsgesetz vorgesehen“, fordert Grün. „Es bleibt nun zu hoffen, dass die bestehenden Mängel im weiteren Verlauf des parlamentarischen Prozesses behoben werden“, so der BITMi-Präsident weiter.

Link zur Stellungnahme des BITMi: https://www.bitmi.de/wp-content/uploads/2020-11-20_BITMi-Stellungnahme_TKG-Novelle.pdf

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Folgeprojekt zur Kooperation zwischen BITMi und ICT Chamber Ruanda gestartet

  • Erstes Kooperationsprojekt zwischen BITMi und ICT Chamber Ruanda erfolgreich abgeschlossen
  • Folgeprojekt für drei weitere Jahre vom Bundesentwicklungsministerium bewilligt
  • Ziel des Projekts: Kooperationen zwischen Unternehmen und Stärkung der mittelständischen IT-Wirtschaft in Deutschland und Ruanda

 

Aachen/Berlin, 14. Dezember 2020 – Nachdem der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) bereits im Jahr 2019 erfolgreich ein Kooperationsprojekt mit der ICT Chamber Ruanda (IT-Verband in Ruanda) durchgeführt hat, wurde nun ein Nachfolgeprojekt für drei weitere Jahre vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bewilligt.

Mit dem Wunsch die Internationalisierung des IT-Mittelstands in Richtung Afrika zu unterstützen, war der BITMi 2019 mit der ICT Chamber Ruanda in sein erstes internationales Projekt gestartet. Trotz einer recht kurzen Projektlaufzeit von 10 Monaten wurde gemeinsam viel erreicht: Neun Kooperationen zwischen ruandischen und deutschen Unternehmen wurden angebahnt und begleitet, 66 ruandische Unternehmen weitergebildet und in Anlehnung an das Gütesiegel des BITMi „Software Made in Germany“ wurde das „Rwanda Tech Seal“ entwickelt. „Wir freuen uns sehr über die Bewilligung. Da wir im Vorprojekt in relativ kurzer Zeit schon viel erreicht haben, sind wir uns sicher, in den kommenden Jahren ein fruchtbares Projekt für den ruandischen und deutschen IT-Mittelstand durchführen zu können.“ sagt die Projektleiterin des BITMi Dr. Geraldine Schmitz.

Für das Folgeprojekt und die nächsten drei Jahre soll an diese Erfolge angeknüpft werden. Weiterhin stehen Kooperationen zwischen deutschen und ruandischen Unternehmen sowie die Stärkung der mittelständischen IT-Branchen beider Länder im Fokus. Geplant sind dazu vielfältige Veranstaltungsformate, internationale Praktika, die Vermittlung und Begleitung von Kooperationen sowie Unterstützung beim Markteintritt, Sandbox Testing oder Outsourcing.

„Für uns ist es wichtig, dass es sich hier wirklich um ein Projekt auf Augenhöhe handelt, in dem die Kooperation im Mittelpunkt steht. Der deutsche IT-Mittelstand gewinnt wichtige Partner für gemeinsame Projekte und kann Möglichkeiten wie beispielsweise Sandbox Testing in Ruanda ohne großen Bürokratieaufwand nutzen“, erklärt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün. „Die ruandische IT-Wirtschaft profitiert von den Investitionen der deutschen Unternehmen, aber auch für die deutsche IT-Wirtschaft eröffnen sich Chancen beispielsweise im Bereich des Outsourcings von Softwareentwicklung, sodass beide Seiten durch unser Projekt gestärkt werden.“

 

BU: Verleihung der ersten Rwanda Tech Seal

Über das Kooperationsprojekt BITMi – ICT Chamber Ruanda

Das PartnerAfrika-Projekt „Partnership between BITMi and ICT Chamber“ wird durch die sequa gGmbH im Rahmen der Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Unter der Marke Invest for Jobs hat die Sonderinitiative eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei Ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen.

 

Über den Bundesverband IT-Mittelstand:

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

 

Weitere Informationen: Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), Pascalstraße 6, 52076 Aachen, kontakt@bitmi.de, Tel.: 0241/1 89 05 58, Fax: 0241/1 89 05 55, Internet: www.bitmi.de

Hauptstadtbüro: Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin, Tel.: 030/226 05 005, Fax: 030 /226 05 007

 

 

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Digital-Gipfel der Bundesregierung: IT-Mittelstand kann Schlüsselrolle für Nachhaltigkeit einnehmen

Aachen/Berlin, 01.12.2020 – Erstmals fand der diesjährige Digital-Gipfel der Bundesregierung vollständig virtuell statt. Unter dem Leitthema „Digital nachhaltiger Leben“ wurden die beiden Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung diskutiert. Der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) zieht nach zwei inhaltlich umfangreichen Tagen ein positives Fazit: „Nachhaltigkeit und Digitalisierung bleiben in der öffentlichen Diskussion häufig sehr unkonkret. Auf dem Digital-Gipfel wurden sie mit Inhalt gefüllt und an konkreten Beispielen erklärt“, stellt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün fest. „Nur so können wir aufzeigen, wie unsere starke IT-Wirtschaft dazu beitragen kann, mehr Nachhaltigkeit zu erreichen.“

Die besondere Situation der Digitalwirtschaft insgesamt hob auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrem Statement hervor: „Die Digitalwirtschaft steht vor großen ökologischen Herausforderungen. Sie verarbeitet ständig wachsende Datenmengen mit hohem Energieverbrauch und muss selbst einen Wandel durchlaufen.“ In zahlreichen Gesprächen auf dem Gipfel wurde deutlich, dass die mittelständisch geprägte IT-Wirtschaft bei dessen Gestaltung eine Schlüsselrolle übernehmen kann. Denn bereits heute befähigt sie viele Unternehmen durch innovative Lösungen dazu, nachhaltiger zu wirtschaften. „Wir sind ein starker Beschleuniger dieser Entwicklung, die zu einem Wettbewerbsvorteil für Europa werden kann und mit mittelständischen IT-Lösungen gleichzeitig Garant für ein digital souveränes Europa ist“, so Oliver Grün am Rande des Gipfels.

Wie dies ermöglicht werden kann, war Thema auf dem Podium des BITMi, der eine eigene Veranstaltung auf dem Digital-Gipfel initiierte, um das enorme Einsparpotenzial nachhaltiger Software zu diskutieren. Gemeinsam mit Tabea Rößner, Sprecherin für Netzpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Nele Kammlott, Geschäftsführerin der Kaneo GmbH und Prof. Dr. Stefan Naumann, Professor für Umwelttechnik und angewandte Informatik der Hochschule Trier, diskutierte BITMi Präsident Dr. Oliver Grün darüber, wie Software helfen kann, Energie und Ressourcen zu sparen sowie Millionen Tonnen Elektroschrott zu reduzieren. Dabei spielen offene Schnittstellen eine entscheidende Rolle. Tabea Rößner stellte heraus, dass Elektroschrott durch unnötige Neuanschaffungen reduziert werden könne, wenn Hardware länger mit Software-Updates versorgt würde. Viele Verbraucher würden ihre Geräte gerne länger nutzen, so die Grünen-Politikerin. Auch modular aufgebaute Software könne dafür sorgen, dass Geräte länger genutzt werden.

„Es ist gar nicht so aufwändig, nachhaltige Software zu programmieren. Es lag nur jahrzehntelang nicht der Fokus darauf. Dabei kann uns das einen großen Vorteil für den Markt der Zukunft bringen“, stellt BITMi Präsident Grün fest. „Wenn der IT-Mittelstand sich auf Nachhaltigkeit in der Software konzentriert, kann das eine große Hebelwirkung in den anwendenden Mittelstand entwickeln und gleichzeitig die digitale Souveränität absichern.“

BU: BITMi-Podium auf dem diesjährigen Digital-Gipfel zum Thema „Nachhaltige Software“

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BITMi zur US-Wahl

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) gratuliert dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden und seiner gewählten Vizepräsidentin Kamala Harris zu ihrem Erfolg. Die transatlantischen Beziehungen sind für eine funktionierende globale Digitalwirtschaft eine unverzichtbare Säule. „Die Vereinigten Staaten sind einer unserer wichtigsten Handelspartner. Die Nachrichten aus den USA über den Ausgang der Wahl geben Anlass zur Hoffnung, dass diese Beziehungen stabilisiert werden und deren für die gemeinsamen Anstrengungen benötigte Verlässlichkeit gestärkt wird“, erklärt BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün. „Das Konzept der digitalen Souveränität, das Europa in seinem Bestreben nach technologischer Unabhängigkeit gegenüber China und den USA verfolgt, steht dazu nicht im Widerspruch, sondern ist notwendig, um auch in Zukunft Handelspartner auf Augenhöhe zu bleiben.“