Lisa Ehrentraut Keine Kommentare

IT-Mittelstand zur Bundestagswahl: Wir brauchen jetzt eine digitalpolitische Trendwende

Aachen/Berlin, 27. September 2021 – Das Ergebnis der gestrigen Bundestagswahl lässt bis auf Weiteres Fragen offen. Trotz des knappen Wahlsiegs der SPD zeichnet sich aktuell noch keine klare Richtung für die politische Ausrichtung der nächsten Legislatur ab, denn zwei Bündnisse scheinen nun realistisch. Die Parteien sind nun angehalten, in ihren Sondierungen für die Bildung einer zukunftsgewandten Regierung zu sorgen, welche Perspektiven schafft für wirtschaftlichen Aufschwung, Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit nach der schweren Zeit der Pandemie. Als Stimme des digitalen Mittelstands appelliert der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) an die Beteiligten, insbesondere den Aufbruch in die digitale Souveränität zum Leitbild ihrer digitalpolitischen Zielsetzungen zu machen und es fest im Koalitionsvertrag zu verankern.

BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün kommentiert den Ausgang der Bundestagswahl wie folgt: „Wir brauchen eine digitalpolitische Trendwende, die sich vor allem in einer pragmatischeren Herangehensweise an digitale Vorhaben ausdrückt. Zu lang blieben die Stärken unserer eigenen IT-Branche weitgehend ungenutzt. Zu oft wurden gute Ideen zerredet, während andere auf der Welt die Standards setzten. Das muss sich mit der neuen Regierung unbedingt ändern. Wir hoffen nun auf konstruktive und zielgerichtete Koalitionsgespräche. Denn wir dürfen mit der Digitalisierung keine weitere Zeit verlieren.“

Die Sicherung digitaler Souveränität ist für die Entfesslung wirtschaftlicher Dynamik, die Bekämpfung des Klimawandels sowie die Sicherung von Wohlstand in den kommenden Jahren und darüber hinaus elementar. Die mittelständisch geprägte Digitalwirtschaft in Deutschland ist mit ihrer Agilität und Innovationskraft auf diesem Weg ein unverzichtbarer Treiber der digitalen Transformation der gesamten Wirtschaft.

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IT-Mittelstand fordert Aufbruch in die digitale Souveränität – BITMi veröffentlicht Positionspapier

  • Bundesverband IT-Mittelstand e.V. veröffentlicht Positionspapier mit Empfehlungen für die nächste Legislaturperiode
  • Klimaschutz durch Digitalisierung muss als Chance für neue Innovationen erkannt werden
  • BITMi fordert Digitalministerium mit weitreichenden Kompetenzen zur Umsetzung einer digitalpolitischen Gesamtstrategie

Berlin, 20. September 2021 – Knapp eine Woche vor der Bundestagswahl veröffentlicht der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) sein Positionspapier „Aufbruch in die digitale Souveränität“ mit Empfehlungen für die nächste Legislaturperiode. Während die Digitalisierung im Wahlkampf kaum eine Rolle spielt und in vielen Parteiprogrammen ein schwammiges Thema ist, bietet das BITMi-Positionspapier konkrete Vorschläge in acht Handlungsfeldern zur Sicherung der digitalen Souveränität Deutschlands. Dem IT-Mittelstand kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da er den Großteil der deutschen Digitalwirtschaft ausmacht. Digitale Souveränität sieht der BITMi aus der Herstellerperspektive. Es bedeutet die Fähigkeit, die digitale Transformation von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu gestalten. „Wir setzen auf eine deutsche und europäische Digitalwirtschaft, welche Hardware, Software und digitale Services für alle essenziellen Aufgaben und Bereiche der Digitalisierung bereitstellt, anstatt nur Lösungen von Digitalkonzernen aus Übersee zu nutzen. Dadurch sorgt digitale Souveränität für Wahlfreiheit im globalen Wettbewerb statt für Protektionismus und Abschottung“, erläutert Dr. Oliver Grün, Präsident des BITMi.

Digitalisierung stellt zentrales Instrument zur Bewältigung des Klimawandels dar
Als das bestimmende Querschnittsthema unserer Zeit kann Digitalisierung dazu beitragen, die große globale Herausforderung des Klimawandels erfolgreich anzugehen. Sie kann dabei der wesentliche Treiber sein, unsere Klimaziele zu erreichen, indem sie den Verbrauch an Energie und natürlichen Ressourcen substanziell verringert. Nach dem Positionspapier soll ein Markt für Nachhaltigkeit durch Digitalisierung identifiziert und gefördert werden, neben dem Bereich des mobilen Arbeitens seien dies Anwendungsfälle aus der Industrie, wie Smart Grids oder digitale Zwillinge in der Produktion. Darüber hinaus sollte bei der Programmierung von Software auf „Sustainability by default“ gesetzt werden: Das bedeutet, dass Software möglichst wenig Energie, Bandbreite und Speicherplatz in Anspruch nehmen sollte. Auch ein Recht auf Reparatur von Hardware sollte eingeführt werden. „Durchschnittlich nutzen Deutsche ihre Handys nicht länger als zwei Jahre. Würden alle Handys der EU ein Jahr länger genutzt werden, könnten wir damit schon 2,1 Megatonnen CO2e-Emissionen sparen – das entspricht etwa eine Million weniger Autos auf den Straßen“, führt Grün vor Augen. „Das ist ein unglaubliches Potenzial, das wir liegenlassen. Mit klugen, gesetzlich verankerten Anreizen sollte ein Wettbewerb um das langlebigste IT-Produkt entstehen.“ So wird Klimaschutz viel stärker als Chance denn als Hindernis für Wachstum und die Entstehung neuer Geschäftsmodelle und Innovationen verstanden werden.

IT-Mittelstand wünscht sich Staat als digitalen Vorreiter
Um die Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend voranzubringen, muss der Staat zum digitalen Vorreiter werden. Er ist nicht nur Wegbegleiter des digitalen Fortschritts, dessen Rolle sich auf die Bereitstellung technischer Infrastruktur und rechtlicher Rahmenbedingungen beschränkt. Er selbst ist als bundesweit größter Auftragnehmer digitaler Lösungen auch in einer wichtigen Anwenderrolle und sollte den digitalen Wandel durch die Modernisierung seiner Verwaltung vorleben sowie IT-Innovationen fördern.

Spätestens die Corona-Krise war ein Beleg dafür, dass die Digitalisierung des Staats ein Megaprojekt ist. Eine altbekannte Forderung des BITMi hat deshalb mittlerweile breites Gehör gefunden und wurde vielfach aufgegriffen – die Einrichtung eines Digitalministeriums. Für den BITMi ist dabei die Ausgestaltung eines solchen Ministeriums mit den notwendigen Kompetenzen besonders wichtig. BITMi-Präsident Oliver Grün betont: „Dazu gehört die klare Zuständigkeit und Verantwortung für eine ressortübergreifende Gesamtstrategie, federführende Koordinierung aller wesentlichen Digitalisierungsvorhaben sowie eine eigene Budgetverantwortung.“ Um seine Rolle als Förderer digitaler Innovationen anzunehmen, muss der Staat zudem die öffentlichen Vergabekriterien ändern. „Wir brauchen digitale Souveränität als Vergabekriterium in der öffentlichen Verwaltung“, fordert der BITMi-Präsident. „Nur so werden eigene Innovationen unterstützt, unsere Wertschöpfung hier gesichert und Handlungsfreiheit sowie der Erhalt unserer Werte auch langfristig gewahrt.“

Digitale Geschäftsmodelle fördern
Daneben sollte der Staat digitale Geschäftsmodelle fördern, indem er seine eigenen nicht-personenbezogenen Daten für Innovationen zur Verfügung stellt. Zudem muss das allgemeine Nutzungsrecht von Daten klar geregelt werden. „Es muss ein offener Markt für Daten entstehen – am besten europaweit“, fordert Oliver Grün. „Ohne Zugang zu Daten kann der Mittelstand keine konkurrenzfähigen digitalen Geschäftsmodelle entwickeln. Nicht-personenbezogene Industrie- oder Gesundheitsdaten bergen ein immenses Geschäftspotential und damit eine große Chance für die digitale Wertschöpfung. Die neue Regierung muss hier auf klare, praktikable Regeln auf europäischer Ebene drängen.“

Für den IT-Mittelstand ist klar: Die digitale Souveränität sollte das Leitmotiv aller digitalpolitischen Bestrebungen dieses Jahrzehnts sein. „Aus der Digitalisierung nährt sich der Wohlstand der Zukunft. Es reicht nicht, nur ehrgeizige Ziele auszurufen – wir müssen uns selbst befähigen, im globalen Wettbewerb um digitale Märkte mithalten zu können, damit Deutschland auch weiterhin den Status einer modernen, leistungsfähigen Volkswirtschaft behält. Der Grad an digitaler Souveränität ist dafür entscheidend“, betont BITMi-Präsident Oliver Grün. „Jetzt ist die Zeit, über unsere Zukunft zu entscheiden. Diese Legislaturperiode bietet die letzte Chance für die Politik, rechtzeitig Rahmenbedingungen zu schaffen, die es unseren mittelständischen IT-Unternehmen ermöglichen, ihr Potenzial zu entfalten und unsere digitale Souveränität zu sichern.“

Lesen Sie hier die Empfehlungen des IT-Mittelstands im BITMi-Positionspapier: https://www.bitmi.de/wp-content/uploads/BITMi-Positionspapier-2021.pdf

 

 

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IT-Mittelstandsallianz wächst auf über 2.200 Unternehmen – Usability in Deutschland e.V. (UIG) wird Partner des BITMi

  • Der Verein Usability in Germany e.V. (UIG) assoziiert sich mit dem Bundesverband IT-Mittelstand
  • Die Allianz des IT-Mittelstands wächst auf über 2.200 Unternehmen
  • UIG verbindet den deutschen Mittelstand und Usability-Experten

Aachen/Berlin, 14. September 2021 – Die IT-Mittelstandsallianz wächst weiter: Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) freut sich über Usability in Germany e.V. (UIG) als neuen Partner. Mit der Assoziierung von Usability in Germany e.V. vertritt der BITMi über 2.200 mittelständische IT-Unternehmen. Ziel ist es, den IT-Mittelstand als Anbieter innovativer Lösungen sichtbarer zu machen und die digitale Souveränität Deutschlands und Europas zu stärken. „Wir freuen uns, mit UIG einen weiteren fachlich starken Partner gewonnen zu haben, der uns hilft, dem IT-Mittelstand Gehör zu verschaffen“, erklärt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün. „Die Themen Usability und User Experience stellen längst zentrale Elemente guter Softwareanwendungen dar. Gute Usability spielt bei der digitalen Transformation des Mittelstandes eine wegweisende Rolle.“

IG e.V. verfolgt das Ziel, Wissen über Usability und User Experience (UUX) insbesondere für mittelständische Unternehmen bereitzustellen und zu verbreiten. Wissenschaftlich fundiertes Knowhow soll der Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung von Software und digitalen Diensten dienen. Neben dem UUX Wissen schafft der UIG e.V. ein Ökosystem zur aktiven Vernetzung relevanter Akteure im Feld. „Mit der Partnerschaft schaffen wir noch bessere Möglichkeiten der Vernetzung von mittelständischen Unternehmen mit UUX-Experten. Wissen und Vernetzung sind entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung von UUX im deutschen Mittelstand“, sagt Prof. Dr. Alexander Mädche, geschäftsführender Vorstand des UIG e.V.

 

Über den Bundesverband IT-Mittelstand:

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.200 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

Weitere Informationen:

Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), Pascalstraße 6, 52076 Aachen, kontakt@bitmi.de, Tel.: 0241/1 89 05 58, Fax: 0241/1 89 05 55 Hauptstadtbüro: Haus der Bundespressekonferenz, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin, Tel.: 030/226 05 005, Fax: 030/226 05 007

Über Usability in Germany e.V.:

Der Verein Usability in Germany e.V. verbindet den deutschen Mittelstand (KMU) und UX-Expert*innen und leistet damit einen Beitrag, dass Usability und UX in Unternehmen erfolgreich umgesetzt wird. Der UIG e.V. wurde 2013 aus dem Projektkonsortium „UIG – Ein Usability-Managementkonzept und Berater-Netzwerk für den Mittelstand“ gegründet. Dieses Konsortium ging aus der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Initiative „Einfach intuitiv – Usability für den Mittelstand“ hervor. Seit seiner Gründung konnte der UIG e.V. ein umfassendes Glossar, Methoden- und Expertenverzeichnis aufbauen, kennt den Markt sehr gut und versteht sich als entscheidende Stimme für den Mittelstand in Deutschland. Der UIG e.V. trägt mit verschiedenen Unterstützungsangeboten dazu bei, dass Unternehmer*innen erkennen, dass UUX integraler Bestandteil ihrer Unternehmen werden sollte, da diese ein zentrales Element für den Unternehmenserfolg darstellt. Darüber hinaus ist der UIG e.V. Projektpartner im bundesweiten BMWi-geförderten Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Usability, welches Unternehmen beim Kennenlernen, Ausprobieren und Etablieren aktueller Usability und User Experience Ansätze unterstützt

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Digitalwirtschaft warnt kurz vor der Bundestagswahl: Ohne schnelle Digitalisierung verlieren Unternehmen Chance auf Zukunft

  • Kampagne aus Mittelstands- und Digitalverbänden setzt zwei Wochen vor der Wahl die digitale Souveränität auf die politische Agenda
  • Verbände sehen Wohlstand der Zukunft durch eine schleppende Digitalisierung gefährdet
  • Wichtige Rolle kommt der Modernisierung der Verwaltung zu, damit der Staat Vorreiter der digitalen Transformation wird

Berlin, 10. September 2021 – Am Donnerstagabend fand die Kampagne Deutschland kann digital! nach sechs Veranstaltungen ihren Höhepunkt. Für die digitalpolitische Debatte vor der Bundestagswahl hatten sich noch einmal die Vertreter der Digitalwirtschaft zusammengefunden, um einen gemeinsamen Appell zur schnellen Digitalisierung und Stärkung der digitalen Souveränität an die Politik zu richten. Dabei kommt es nach Einschätzung der Wirtschaftsvertreter auf fünf zentrale Themenfelder an: Digitale Infrastruktur, Bildung, Verwaltungsdigitalisierung, Schlüsseltechnologien und digitale Geschäftsmodelle. In all diesen Bereichen muss die Politik in der nächsten Legislaturperiode in eine deutlich schnellere und pragmatischere Umsetzung gehen.

Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), betonte in seiner Begrüßung: „Unsere eigene Digitalwirtschaft ist leistungsfähig, sie kann was. Digitale Souveränität heißt für uns, dass wir durch unsere IT-Unternehmen selbst gestalten, nicht nur kompetent anwenden. Unser Wohlstand in der Zukunft hängt davon ab, wie wir jetzt mit der Digitalisierung umgehen. Dennoch findet das Thema Digitalisierung im Wahlkampf nicht statt.“ Wichtig ist auch der Umgang mit Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI). Vanessa Cann, Geschäftsführerin des KI Bundesverband e.V. erklärt: „KI ist für viele Unternehmen etwas Mystisches. Viele Mittelständler sind dafür noch nicht offen. Helfen würde es, hier Anreize zu schaffen, wie zum Beispiel eine KI-Prämie, die die Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und KI-Unternehmen fördert.“ Über alle Themen hinweg sind sich die Verbandsvertreterinnen und Vertreter einig, dass die Politik nun schnell handeln muss. Markus Jerger, Bundesgeschäftsführer des Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) wirft der Politik in den letzten Jahren mangelnde Unterstützung für die Digitalwirtschaft vor. „Wir haben den Markt ausländischen Unternehmen überlassen, obwohl wir hier viele Innovatoren haben. Wir brauchen nun mehr Unterstützung, weniger Regelungen, mehr Geschwindigkeiten und mehr Fördermittel.“

Von Seiten der Politik waren mit Anke Domscheit-Berg (DIE LINKE), Mario Brandenburg (FDP), Christoph Matschie (SPD), Thomas Heilmann (CDU) und Dr. Anna Christmann (Bündnis 90/Die Grünen) Abgeordnete nahezu aller Fraktionen des Bundestags vertreten und diskutierten, wie die Digitalisierung in Zukunft konkret besser und schneller vorangetrieben werden könnte. Thomas Heilmann von der CDU kritisierte, das Hauptproblem der Digitalpolitik liege nicht zwischen den Parteien, sondern zwischen den Digitalpolitikern und den anderen Politikern ihrer eigenen Parteien. „Es ist eine Frage der Ressourcen – wie viel Priorität geben wir dem Thema Digitalisierung eigentlich? Es ist schon besser geworden seit Corona, aber noch lange nicht da, wo es sein muss.“

Mario Brandenburg von der FDP forderte eine Umkehr des Mindsets beim Umgang mit Daten – auch vom Staat. Statt der Orientierung, dass Datennutzung erstmal verboten sei, müsse die Denkweise nun sein, dass alle Daten offen sind und genutzt werden können – außer sie beträfen Persönlichkeitsrechte. Als Beispiel gibt er zu bedenken: „Warum muss ich Kindergeld beantragen, wenn der Staat doch weiß, dass ich ein Kind habe? Ihm liegen alle Daten dazu vor, er kann mir das Geld einfach überweisen.“ Auch Anna Christmann von Bündnis 90/Die Grünen sieht den Staat bei der Digitalisierung in der Pflicht: „Der Staat muss stärker als Auftraggeber für IT agieren und junge, innovative Unternehmen fördern. In der Beschaffung muss eine innovative Kultur entstehen.“

 

Nach sechs Veranstaltungen voll spannender Debatten mit Bundestagsabgeordneten und Unternehmern zieht die Veranstaltungsreihe der Initiative Deutschland kann digital! knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl ein Zwischenfazit: „Für unsere Digitalwirtschaft bleibt zu hoffen, dass die Dringlichkeit der Stärkung digitaler Souveränität endlich angekommen ist. Wir haben eine leistungsstarke IT-Wirtschaft, die entscheidend zu Wohlstand und Innovation in Deutschland und Europa beitragen kann. Die Politik muss endlich die Rahmenbedingungen umsetzen, die es diesen Unternehmen ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten und als Anbieter innovativer Produkte die Digitalisierung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich mitzugestalten und voranzutreiben“, betont BITMi Präsident Oliver Grün.

 

Schauen Sie sich die Debatte hier an: https://www.youtube.com/watch?v=5b7MqRmbfAY

 

Schauen Sie auf der Homepage unserer Kampagne vorbei: deutschlandkanndigital.de

 

BU: Die Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg, Anna Christmann, Thomas Heilmann, Mario Brandenburg und Christoph Matschie (im Uhrzeigersinn, beginnend Mitte oben) diskutieren in der digitalpolitischen Debatte von Deutschland kann digital!

Über Deutschland kann digital!
Deutschland kann digital! ist eine Initiative der deutschen Digital- und Mittelstandsverbände Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), eco – Verband der Internetwirtschaft, BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, BREKO Bundesverband Breitbandkommunikation e.V., KI Bundesverband e.V., Gesellschaft für Informatik e.V. (GI).

Über den Bundesverband IT-Mittelstand:

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

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Digitalwirtschaft fordert: Mehr Mittelstand wagen beim digitalen Staat

Aachen/Berlin, 17. Juni 2021 – Eine weitere öffentliche Live-Debatte der Initiative Deutschland kann digital! drehte sich gestern rund um das Thema “digitaler Staat“. Digitale Souveränität schließt zwangsläufig auch die Digitalisierung von Staat und Verwaltung mit ein. In zahlreichen Lebensbereichen sind digitale Lösungen längst fester Bestandteil des Alltags – digitale Behördengänge dagegen sind die Ausnahme.

In der dritten Folge der Veranstaltungsreihe widmete sich die Kampagne gezielt den Beteiligten, die nah an der Umsetzung der Verwaltungsdigitalisierung und den Bürgern sind, also dem Mittelstand und den Kommunen. Als Vertreter der IT-mittelständischen Unternehmen nahmen Stefan Wess (Empolis Information Management GmbH und KI Bundesverband), Stephan Hauber (HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH) und Detlef Sander (DATABUND e.V.) an der Debatte teil. Von Seiten der Kommunen diskutierte der Bürgermeister der Stadt Tengen, Marian Schreier (SPD). Die Diskussionsteilnehmer konnten sich schnell darauf einigen, dass Staat und Verwaltung große Defizite in der Digitalisierung aufweisen und dringender Handlungsbedarf besteht. Vor allem der Mittelstand als natürlicher Partner der Kommunen liefert die benötigten Kompetenzen vor Ort und sollte stärker in eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie eingebunden werden. Die politischen Parteien werden im anstehenden Wahlkampf konkrete Fahrpläne für die Digitalisierung von Staat und Verwaltung vorlegen müssen, um zu zeigen, wie ernst ihnen die Transformation des öffentlichen Sektors ist. Digitalisierungsstrategien gibt es zahlreich – an Pragmatismus und Umsetzungsdrang werden die Parteien gemessen werden.

Dazu Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi), am Rande der Veranstaltung: „Im Bereich E-Government liegt Deutschland im europaweiten Vergleich weit hinten und wir haben großen Nachholbedarf. Der Staat sollte wie ein Unternehmen seine Kunden, Bürgerinnen und Bürger in den Fokus stellen und Serviceleistungen digitalisieren. Aufgrund der Zähigkeit unserer Systeme plädieren wir für eine gesetzliche Verpflichtung zur Digitalisierung der Verwaltung. Als größter Auftragnehmer für digitale Lösungen sollte der Staat in Zukunft als neues Kriterium bei der Vergabe den Erhalt der digitalen Souveränität berücksichtigen.“

Die nächste Live-Debatte fokussiert sich am 7. Juli auf die Themen “digitale Geschäftsmodelle“ und “Schlüsseltechnologien“.

 

Haben Sie die Veranstaltung verpasst? Dann schauen Sie hier nach: www.youtube.com/watch?v=T52fPnW–Zg

Mehr zur Kampagne Deutschland kann digital!: deutschlandkanndigital.de/

 

Informationen zur nächsten Veranstaltung “Deutschland kann digital! live Folge vier: Digitale Geschäftsmodelle und Schlüsseltechnologien“ am 07. Juli: deutschlandkanndigital.de/deutschland-kann-digital-live-digitale-geschaeftsmodelle/

 

 Über den Bundesverband IT-Mittelstand:

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 2.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte IT-Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

 

Über Deutschland kann digital!:

Die Kampagne Deutschland kann digital! wird von den Wirtschafts- und Digitalverbänden BITMi, BVMW, eco , GI, BREKO sowie dem KI Bundesverband getragen. Als Plattform für Fallbeispiele digitaler Lösungen aus der deutschen Wirtschaft verhilft sie zahlreichen Hidden Champions zu bundesweiter Sichtbarkeit. Zugleich ist sie im wichtigen Wahljahr 2021 ein zentrales Diskussionsforum für die digitalpolitische Agenda der nächsten Jahre.

 

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BITMi-Präsident Oliver Grün trifft Präsident Macron zum Start von Scale-Up Europe in Paris

  • Gestern empfing der französische Präsident Emmanuel Macron eine ausgewählte Gruppe von Tech-Führungskräften in Paris, um das Scale-Up Europe Manifest zu veröffentlichen.
  • BITMi und DIGITAL SME Präsident Dr. Oliver Grün, der an der Feier im Élysée-Palast teilnahm, sagte: „Es ist höchste Zeit für eine groß angelegte und hochrangige Unterstützung für Europas Zukunft als Tech-Kontinent.”
  • Das Ziel von Scale-Up Europe ist es, eine führende Position im Technologiebereich aufzubauen, indem es sich auf vier Schlüsselfaktoren konzentriert: Talente, Investitionen, Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen und Deep Tech.
  • Als Mitglied zielt DIGITAL SME darauf ab, Scale-ups unter Europas innovativer KMU-Gemeinschaft zu identifizieren und sie in die nächste Generation europäischer Champions zu verwandeln

 Aachen/Paris, 16. Juni 2021 – BITMi und DIGITAL SME Präsident Dr. Oliver Grün traf gestern den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum Start der Initiative Scale-Up Europe im Pariser Elysée-Palast. Die Initiative wurde vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron ins Leben gerufen, um den globalen Aufstieg europäischer Tech-Führungskräfte zu beschleunigen. Im Mittelpunkt stehen vier Schlüsselfaktoren: Talent, Investitionen, Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen und Deep Tech. Auch der Dachverband kleiner und mittelständischer IT-Unternehmen, European DIGITAL SME Alliance, dem auch der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) angehört, ist Scale-Up Europe beigetreten – ebenso wie mehr als 150 führende Tech-Gründer, Investoren, Forscher, CEOs von Unternehmen und Regierungsvertreter in Europa.

Scaleups, manchmal auch als wachstumsstarke Unternehmen bezeichnet, sind definiert als Unternehmen mit mehr als 20% Wachstum pro Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren. [1]Die Europäische Kommission betrachtet diese Unternehmen als „Europas Champions bei der Schaffung von Arbeitsplätzen“, obwohl nur 3% der Startups die Scale-up-Phase erreichen. [2]

„Es ist höchste Zeit für eine breit angelegte europäische Initiative, um unsere Zukunft als Tech-Kontinent zu unterstützen“, bemerkte BITMi und DIGITAL SME Präsident Dr. Oliver Grün, der an der Auftaktveranstaltung in Paris teilnahm. „Präsident Macron sendet ein starkes Signal, indem er Europas Tech-Scale-ups zu einer Priorität macht. Als digitale KMUs sind wir verpflichtet, mit politischen Entscheidungsträgern und anderen Tech-Akteuren zusammenzuarbeiten, um diese Initiative zu einem Erfolg zu machen.“

Nicht nur Startups: Auch KMU können zu Scaleups werden

Obwohl sie meist mit Neugründungen in Verbindung gebracht werden, bekräftigte Dr. Grün: „Nicht nur Startups können zu Scale-Ups werden, sondern auch etablierte IT-Mittelständler, wenn sie es schaffen, ein Booster-Geschäftsmodell zu starten“. Dr. Grün hat sein eigenes IT-Unternehmen, die GRÜN Software Gruppe, vor über 30 Jahren gegründet und ist im letzten Jahr in eine sehr erfolgreiche Scale-up-Phase eingetreten.

Durch die Mitgliedschaft bei Scale-Up Europe möchte DIGITAL SME das Bewusstsein für die Kraft von KMU-basierten Innovationsökosystemen erhöhen. In Übereinstimmung mit dem Fokus von Scale-Up Europe auf „Startup-Corporate-Collaboration“ betont die Allianz die Bedeutung des Aufbaus von Ökosystemen, in deren Mittelpunkt KMU stehen.

Eine Strategie, die auf Zusammenarbeit und KMUs aufbaut

Diese Ökosysteme bewirken die digitale Transformation traditioneller Unternehmen, schaffen hochwertige Arbeitsplätze und erhöhen die digitalen Kompetenzen in Europa. Am wichtigsten ist, dass sie durch die Entwicklung sogenannter „Enabling Technologies“ neuartige Lösungen für Probleme wie den Klimawandel hervorbringen. Daher sind KMU-basierte Ökosysteme eine wichtige Säule der nachhaltigen Digitalisierung.

Wenn Europa zu den USA und China aufschließen will, müssen wir auf unsere eigenen Stärken bauen und einheimische Innovationen unterstützen. Daher ist Scale-Up Europe ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu europäischer digitaler Souveränität.

Die Allianz freut sich auf die Zusammenarbeit mit Scale-Up Europe, um Europas Status als Wiege der globalen Innovation voranzutreiben und unsere heimischen IT-Unternehmen zu unterstützen. Wie  Grün es ausdrückte: „Lassen Sie uns unter Hunderttausenden von IT-KMUs in ganz Europa diejenigen finden, die zu Scale-Ups werden können. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, um dies zu ermöglichen.”Lassen Sie uns eine Strategie entwickeln, um erfolgreiche Startups und KMUs zu identifizieren und zu unterstützen, die sich für hohes Wachstum und Innovation einsetzen!

 

[1] Eurostat/OECD (2007). Eurostat-OECD Manual on Business Demography Statistics, verfügbar unter: https://www.oecd.org/sdd/39974460.pdf (Zugriff am 26. Mai 2021)

[2] Europäische Kommission (2016). Europe’s next leaders: the Start-up and Scale-up Initiative, verfügbar unter: https://ec.europa.eu/growth/content/europes-next-leaders-start-and-scale-initiative_en (Zugriff am 26. Mai 2021).

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BITMi und Patentverein zur Verabschiedung des 2. Patentmodernisierungsgesetzes (2. PatMoG)

Der Deutsche Bundestag hat in der Nacht auf Freitag das zweite Patentmodernisierungsgesetz verabschiedet. Der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) und der Patentverein.de e.V. hatten dieses wichtige Vorhaben von Beginn an im intensiven Dialog mit dem Gesetzgeber begleitet und begrüßt, dass es noch in dieser Legislatur zu einem Beschluss gekommen ist.

Immer wieder taktieren u.a. sogenannte Patent-Trolle mit der Geltendmachung minderwertiger Patente und erwirken Unterlassungsansprüche, um auch mittelständische Unternehmen zu attackieren. Bis in einem separaten Verfahren die Nichtigkeit des zugrundeliegenden Patents festgestellt wird, haben diese Unternehmen oftmals bereits einen empfindlichen Schaden erlitten.

„Die genannten Verbände begrüßen deshalb, dass das Gerichtsverfahren über die Patentverletzung und das Nichtigkeitsverfahren nach der neuen gesetzlichen Regelung zeitlich enger miteinander verzahnt werden“, erklärt BITMi-Präsidiumsmitglied Rasmus Keller. Konkret sieht die Reform dafür die Übersendung einer inhaltlichen Einschätzung zum Nichtigkeitsverfahren (sog. qualifizierter Hinweis) des Bundespatentgerichts an das Verletzungsgericht innerhalb von sechs Monaten vor. Dies könnte das Verfahren beschleunigen und idealerweise zukünftig zu einer verstärkten Aussetzung von Verletzungsprozessen führen. Auf diese Weise könnte die Durchsetzung fragwürdiger Patente verhindert werden. Die Praxistauglichkeit dieser Vorgabe und ihre Handhabung durch die Gerichte bleibt vorerst abzuwarten. „Grundsätzlich bleibt jedoch die Gefahr, dass der dadurch erzeugte Zeitdruck dazu führt, dass die Einschätzungen durch das Bundespatentgericht weniger belastbar sein werden“, mahnt Rasmus Keller. Der Vorstandsvorsitzende des Patentvereins, Dr. Heiner Flocke ergänzt: „wir werden verfolgen, ob und wie der qualifizierte Hinweis des Patentgerichts im Verletzungsverfahren berücksichtigt wird“. Positiv sei für den  Mittelstand zu bewerten, dass darüber hinaus der Unterlassungsanspruch bei unverhältnismäßigen Härtefällen in Zukunft wegfällt.

Nachholbedarf besteht hingegen im Patentwesen weiter in Bezug auf Softwarelösungen. Hier ist die nächste Bundesregierung gefragt. Der BITMi setzt darauf, dass die politisch Verantwortlichen in der kommenden Legislatur den vorteilhaften urheberrechtlichen Schutz von Computerprogrammen durch eine Schutzschirmklausel gesetzlich absichern. Damit würde sicherstellt, dass patentrechtliche Ansprüche in Bezug auf Software keine Wirkung entfalten.

 

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) ist der einzige IT-Fachverband, der ausschließlich mittelständische Interessen profiliert vertritt. Die über 2.000 Mitglieder sind mittelständische IT-Unternehmen aus allen Bereichen der IT-Branche, die überwiegend inhabergeführt sind.

Der Patentverein.de e.V. ist ein im Jahr 2006 gegründeter deutscher Fachverband für Wirtschaftsunternehmen vornehmlich der Antriebstechnik, Sensorik und Automation, der sich für ein verlässliches sowie mittelstandsgerechtes Patentsystem engagiert als Ansprechpartner für Erfinder, Patentanmelder, Patentämter und Politik.

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BITMi zur Nationalen Weiterbildungsstrategie

Gestern stellten Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) gemeinsam den Umsetzungsbericht zur Nationalen Weiterbildungsstrategie vor. Das Papier zeigt, dass es insbesondere bei der Digitalisierung des Weiterbildungsangebots noch großen Nachholbedarf gibt.

Für den IT-Mittelstand und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft insgesamt ist die Vermittlung von digitalen Kompetenzen die zentrale Stellschraube für die Sicherung von Wohlstand und digitaler Souveränität. Das Tempo des technologischen Wandels verlangt eine Kultur des lebenslangen Lernens. Längst gilt das nicht mehr nur für IT-Fachkräfte, sondern für die Gesellschaft als Ganzes. Niedrigschwellige und hochwertige Bildungsangebote zur Stärkung digitaler Kompetenzen entscheiden darüber, ob es uns gelingt, mit der digitalen Transformation lediglich umzugehen, oder sie aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. „Deshalb ist es entscheidend, dass Weiterbildungsangebote fächerübergreifend auf digitalen Plattformen zugänglich gemacht werden“, kommentiert Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand die Veröffentlichung. Der Bericht offenbart jedoch, dass dieses bereits seit langem diskutierte Vorhaben digitaler Bildungsplattformen am Ende der Legislatur noch immer in der Planungsphase steckt. Aus Sicht des BITMi benötigt die digitale (Weiter-)Bildung deshalb dringend ein ambitionierteres und koordinierteres Voranschreiten der nächsten Bundesregierung, das der Bedeutung des Themas entspricht.

Lesen Sie hier die Nationale Weiterbildungsstrategie: www.bmbf.de/files/NWS_Umsetzungsbericht_Onlineversion_barrierefrei.pdf

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Stärkung von IT-Kompetenzen zentral für das Erreichen digitaler Souveränität

  • Kampagne Deutschland kann digital! nimmt digitale Bildung in den Blick
  • Bündnis aus Digital- und Wirtschaftsverbänden fordert von der Politik im Superwahljahr mehr Tempo im Bereich digitaler Bildung
  • KI Bundesverband und Gesellschaft für Informatik schließen sich der Initiative Deutschland kann digital! an

Aachen/Berlin, 19. Mai 2021 Welches Update braucht unser Bildungssystem für das 21. Jahrhundert? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer weiteren öffentlichen Live-Debatte, die heute im Rahmen der Initiative Deutschland kann digital! stattfand. Immer mehr Verbände versammeln sich hinter der Kampagne, die im Superwahljahr 2021 mehr Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit einer echten digitalen Souveränität lenken will. Ein bedeutender Hebel für das Erreichen dieses Ziels ist es, digitale Kompetenzen tiefer in der Gesellschaft zu verankern. Dies gilt nicht nur für die Anwendung digitaler Dienste und Produkte, sondern insbesondere auch für deren Herstellung. Damit Deutschland eine moderne und zukunftsfähige Volkswirtschaft bleiben kann, ist die Qualität und Verbreitung digitaler Bildung ein erheblicher Faktor.

Wirtschaftsvertreter machten dabei deshalb deutlich, wie groß die bevorstehenden Aufgaben seien. Angesichts der spätestens durch die Corona-Pandemie schonungslos offengelegten Defizite bei der Einbeziehung digitaler Lehrmittel und der digitalen Ausstattung im Bildungswesen bestehe dringender Handlungsbedarf. Von Seiten der Politik diskutierten die Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler (CDU), Obfrau der Enquete-Kommission Berufliche Bildung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Thomas Sattelberger, Sprecher für Innovation, Bildung und Forschung der FDP-Bundestagsfraktion. Bei der Diskussion wurde deutlich, dass das Thema digitale Bildung durch die besonderen Herausforderungen in der Pandemie erneut an Bedeutung gewonnen hat und auch im anstehenden Bundestagswahlkampf ein zentrales Thema sein wird, an dem die Digitalstrategie der Parteien gemessen wird.

„Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht mehr digitale Kompetenzen als je zuvor, um auch im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Dafür ist die Vermittlung digitaler Lerninhalte und eine zeitgemäße Ausstattung in allen Bildungseinrichtungen unerlässlich. Ein Anfang wäre ein verpflichtender Informatikunterricht ab der 5. Klasse oder eine unbürokratischere Kooperation von Bund und Ländern bei Finanzierungsfragen. Wir können nur nachhaltig digitale Souveränität schaffen, wenn wir damit im Bildungswesen beginnen“, sagte BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün am Rande der Veranstaltung.

Die Dringlichkeit einer echten Digitalisierungswelle wird auch durch den regen Zulauf an Unterstützung deutlich, die die Kampagne innerhalb kurzer Zeit erfahren hat. Binnen weniger Wochen schlossen sich ihr neben dem KI Bundesverband auch die Gesellschaft für Informatik der inzwischen sechs Verbände starken Allianz an. „Erstmals können digitalpolitische Fragen den Ausgang der Wahl entscheiden“, so Grün. Gemeinsam wolle man deshalb den engagierten Austausch mit der Politik vorantreiben und bereits jetzt wichtige Impulse für die digitale Agenda der kommenden Bundesregierung geben. Die nächste Live-Debatte widmet sich am 9. Juni dem Thema der digitalen Verwaltung.

 

Mehr zur Kampagne Deutschland kann digital!: deutschlandkanndigital.de/

 Informationen zur Veranstaltung Deutschland kann digital! live Folge drei: Digitaler Staat am 09. Juni: deutschlandkanndigital.de/deutschland-kann-digital-live-digitaler-staat/

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BITMi unterzeichnet Brief gegen unbegrenzte Ausweitung von Überwachung und für den Schutz von Verschlüsselung

Aachen/Berlin, 17. Mai 2021 – Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) schließt sich als Mitunterzeichner einer Initiative digitalpolitischer Akteure gegen die geplante Ausweitung der Quellen-Telekommunikationsüberwachung (Quellen-TKÜ) im “Gesetz zur Anpassung des Verfassungsschutzrechts” an. Besonders kritisiert das Bündnis die Reform des “Artikel 10-Gesetzes” und die daraus abzuleitende Verpflichtung für Anbieter von Kommunikationsdiensten, die Sicherheit und Integrität ihrer eigenen Dienste einzuschränken. Hierzu zählt die geplante Verpflichtung für Unternehmen, die Behörden bei der Quellen-TKÜ aktiv zu unterstützen. In einem gemeinsamen Brief hat der BITMi mit weiteren Unternehmen und Verbänden seine Kritik an die zuständigen Bundestagsabgeordneten und Regierungsvertreter geäußert.

Der BITMi blickte deshalb mit großem Interesse auf die heutige Anhörung zum geplanten Vorhaben vor dem Innenausschuss des Deutschen Bundestags. Aus Sicht der Unterzeichner ist die geplante Ausweitung der Quellen-TKÜ nicht vereinbar mit dem Bedürfnis nach Sicherheit und Verschlüsselung in der Informationstechnik und ein Hemmnis für eine breite Digitalisierung unserer Gesellschaft. Die vorgesehene Mitwirkungspflichten für Unternehmen bei der Implementierung von Überwachungsmaßnahmen der Nachrichtendienste hat ungewollte Nebenwirkungen. Kommunikationsdienstleister als verlängerten Arm der Nachrichtendienste zu etablieren hätte zur Folge, dass das Vertrauen in Sicherheitslösungen Made in Germany nachhaltig geschwächt werden würde – ein Rückschlag für die Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Unternehmen. „Die Digitalunternehmen dürfen nicht in die Verantwortung genommen werden, wenn es um die Erfüllung der Pflichten des Staates geht. Digitale Souveränität können wir als Gesellschaft nur erreichen, wenn eine breite Zustimmung für digitale Lösungen vorhanden ist. Sicherheit in der Kommunikation ist dabei ein zentraler Faktor. Dem stünde eine Aufweichung, zum Beispiel von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, klar entgegen“, erklärt BITMi Präsident Dr. Oliver Grün.

Eine nachhaltige und rechtssichere Lösung lässt sich nur mithilfe gemeinsamer Beratungen zwischen Digitalwirtschaft und Politik unter der Einbeziehung der Zivilgesellschaft erreichen. Eine übereilte Verabschiedung des vorliegenden Gesetzes mit dem unbestreitbar wichtigen Ziel der Stärkung der inneren Sicherheit ist dabei nicht zielführend und bedarf gründlicherer Abwägungen.